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Gilgamesch Epos 8.Tafel

Gilgamesch Epos 8. Tafel: Klage und VerzweiflungGilgamesch Epos Tafel 8: Verzweiflung und Klage

Gilgamesch beklagt den Tod den toten Enkidu lange Zeit in eindrucksvoller Klage.

Bis zu Enkidus letztem Herzschlag ist er bei ihm.

Auch als Enkidu schließlich die Augen nicht mehr aufmacht und sein Herz nicht mehr schlägt, will Gilgamesch nicht glauben, dass Enkidu tot sei.

Gilgamesch lässt ein lebensgroßes Bildnis von seinem Freund Enkidu machen.

 


Gilgamesch Epos


Kaum dass ein Schimmer des Morgens graute,

Tat Gilgamesch den Mund auf und sprach zu seinem Freund:

  • Enkidu, mein Freund, deine Mutter, die Gazelle, Dein Vater, der Wildesel, haben dich gezeugt.
  • Vier Wildesel mit ihrer Milch haben dich aufgezogen, Und das Getier zeigte dir alle Weidestätten.
  • Die Wege Enkidus führten bis zum Zedernwald,
  • Sie mögen weinen über dich und nicht schweigen Tag und Nacht!
  • Weinen mögen über dich die Ältesten des weiten Uruk-Gart,
  • Alles Volk, das betet nach unserem Tode, weine über dich!
     
  • Weinen mögen über dich die Männer der Berge, des Gebirges!
  • … lege ich mich hin. Klagen mögen die Fluren wie deine Mutter!
  • Weinen möge über dich der Wald, die Zypresse und die Zeder!
  • …, die wir verwüsteten in, unserem Grimm!
  • Weinen möge über dich Bär, Hyäne, Tiger, Wisent, Parder,
  • Löwe, Wildstier, Hirsch, Steinbock, alles Getier des Feldes!
  • Weinen möge über dich der heilige Ulai-Fluss, an dessen Ufer wir stolz einhergingen!
     
  • Weinen möge über dich der reine Euphrat-Fluss,
  • An dem wir so oft opferten (klares) Schlauchwasser!
  • Weinen mögen über dich die Männer des weiten Uruk-Gart,
  • Die wir im Kampf sahen, als wir den Himmelsstier töteten.
  • Weinen möge über dich der Landmann wegen der Löwen,
  • Der im frohen Arbeitslied deinen Namen erhob!
  • Weinen möge über dich … der weiten Stadt, der …,
  • Der im ersten … deinen Namen erhob.
  • Weinen möge über dich der Hirte, der…
  • Butter und Leichtbier recht bereitete für deinen Mund.
     
  • Weinen möge über dich …
  • … trug auf auf deinen .. die Butter.
  • Weinen möge über dich
  • stellte hin feines Bier für deinen Mund.
  • Weinen möge über dich die Dirne …
  • … mit Öl salbtest du dich, (und) es gefiel dir.
  • Weinen möge über dich …
  • Im Sippenhaus des Gatten einen Ring gab man dir.
  • Weinen möge über dich …
  • Die Brüder mögen weinen über dich wie Schwestern!
  • Deine … seien Klagepriester. .
  • Ausgerauft seien ihre Haare über dir!
  • … Enkidu, deine Mutter und dein Vater sind in ihrer Steppe,
  • Ich weine über dich …
     
  • Hört mich, ihr Ältesten von Uruk, ihr Männer hört mich an!
  • Um Enkidu weine ich, um meinen Freund,
  • Wie ein Klageweib bitterlich klagend!
  • Du Axt an meiner Seite, so verlässlich in meiner Hand!
  • Du Schwert an meinem Gurt, du Schild, der vor mir ist!
  • Du mein Festgewand, du Gurt für meine Kraftfülle!
  • Ein böser Dämon stand auf und nahm ihn mir weg!
     
  • Mein Freund, du flüchtiger Maulesel, Wildesel des Gebirges, Panther der Steppe!
  • Enkidu, mein Freund, du flüchtiger Maulesel, Wildesel des Gebirges, Panther der Steppe!
  • Nachdem wir, alles gemeinsam verrichtend, den Berg erstiegen,
  • Den Himmelsstier packten und töteten,
  • Auch den Chumbaba umbrachten, der da wohnte im Zedernwald -!
     
  • Was ist das nun für ein Schlaf, der dich gepackt hat?
  • Du wurdest umdüstert und hörst mich nicht mehr!

    Der aber schlägt die Augen nicht auf, und da er nach seinem Herzen fasste, schlug es nicht mehr!

    Nun, da er dem Freund gleich einer Braut das Gesicht verhüllt hat,
    springt er über ihm umher wie ein Adler,
    Wie eine Löwin, die ihrer Jungen beraubt ist.
    Er wendet sich immer wieder vorwärts und rückwärts,
    Rauft sich das gelockte Haar, schüttet es zu Boden,
    Reißt seine schönen Kleider ab und wirft sie hin wie etwas Unberührbares.
    Kaum dass ein Schimmer des Morgens graute,

    Ließ Gilgamesch über das Land den Ruf ausgehen:

 

Du Schmied, Edelsteinschleifer, Kupferformer, Goldschmied, Ziseleur, Bilde meinen Freund, schaffe sein Bildnis!

Da schuf der.., ein Bildnis seines Freundes, Von seinen Gliedmaßen …

  • … von Lasurstein sei deine Brust, von Gold dein Leib!
     
  • Ich lasse dich ruhen auf vornehmem Lager, Ja auf einem Ehrenlager dich ruhn,
  • Auf einem Sitz des Friedens, einem Sitz zur Linken, lasse ich dich hinsetzen,
  • Dass die Herrscher der Erde die Füße dir küssen.
  • Weinen lass ich um dich die Leute von Uruk und klagen,
  • Wohlgestellte Leute erfüll ich mit Gram um dich
  • Ich selbst lass schmutzbedeckt meinen Leib nach dir,
  • Tu eine Löwenhaut um und lauf in die Steppe.

    Kaum dass ein Schimmer des Morgens graute,
    Ließ er einen großen Tisch von Elammakku hinaustun,
    Von Karneol eine Schale füllt‘ er mit Honig,
    Von Lasurstein eine Schale füllt‘ er mit Butter an.
    Mit . . . stattete er aus und ließ es den Schamasch sehen. 

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