StartNordische GötterFreyr - kriegerischer Gott der Liebe und der Fruchtbarkeit

Freyr – kriegerischer Gott der Liebe und der Fruchtbarkeit

Freyr

Frey gehört zum Götter – Geschlecht der Wanen. Er ist der Gott der Liebe und der Fruchtbarkeit. Trotzdem ist er durchaus kämpferisch. In der Schlacht reitet er auf seinem goldenen Eber Gulinborsti (der Goldborstige). Sein Schiff heißt Skilbladnir und gilt als das „Schiff der Schiffe“, denn es kann fliegen. Und Frey hat ein Schwert, mit dem es eine besondere Bewandtnis hat. Es ist ein Zauberschwert, das ihn unbesiegbar macht.


FreyrDer Gott Freyr ist ein besonders interessanter Gott, den es in anderen Götterpantheonen nicht gibt. Denn Freyr ist sowohl kriegerisch als auch sanft und liebevoll. 

Freyr – der Fruchtbarkeitsgott wird zum Krieger

Als Fruchtbarkeitsgott wird Freyr auch mit erigiertem Phallus dargestellt. Deshalb setzten die Römer Freyr mit dem griechischen Gott Priapos (dem Sohn von Dionysos) gleich, was allerdings ein eher unzutreffender Vergleich ist.

Freyr ist – ganz anders als Priapos, der eher als Außenseiter galt – einer der Hauptgötter der nordischen Mythologie. Als gebürtiger Wanen-Gott ist das Naturell von Freyr sanfter als das der kriegerischen Asen.

Doch da Freyr schon als junger Gott zu den Asen geht, gewinnt er den kämpferischen Aspekt hinzu und wird in seiner neuen Heimat ebenso verehrt wie die Asen selbst. 

Die Gemahlin des Frey ist zunächst seine Zwillingsschwester, die berühmte Liebesgöttin Freya. Doch als Frey mit seinem Vater Njörd und seiner Schwester Freya nach dem Wanenkrieg zu den Asen nach Asgard geschickt wird, muss er sich eine neue Frau suchen. 

Anders als bei den Wanen ist eine Ehe zwischen Geschwistern bei den Asen nicht erlaubt.

Bei den Wanen nur ein Gott der Fruchtbarkeit wie seine Schwester, wird Freyr nun zum Inbegriff eines männlichen Gottes – leidenschaftlich, Fruchtbarkeit, Ernte und Reichtum schenkend – und dazu überaus kriegerisch.

Freyr mit Schwert und Eber

Zu den heiligen Symbolen von Freyr gehören sein Zauberschwert, der goldene Eber, ein geheiligtes Pferd und das Zauberschiff Skidbladnir.

Dieses Zauberschiff war von dem Zwerg Dvalin im Auftrag von Loki gebaut. 

Skidbladnir war so groß, dass es alle Asen in voller Rüstung transportieren können.

Und doch ließ es sich so klein falten, dass es in einen Beutel passte.

Und Skidbladnir hatte immer günstigen Wind, egal in welche Richtung Freyr segelte, sodass es von diesem Zauberschiff des kriegerischen Liebesgottes hieß, dass es fliegen könne. 

Freyr, Gerda und das Zauberschwert des Freyr

Bei den Asen angekommen, verliebt sich Freyr in die schöne Riesin Gerda. Liebessehnsucht befällt ihn, der Gott ist übermannt. Frey ist kein Aufwand zu klein, um die ersehnte Gerda zur Frau zu gewinnen.

Freyr schickt seinen Diener zur Riesin Gerda, um „mit allen Mitteln die Gunst der Maid für ihn zu gewinnen“. So wird Freyr der Gott der Minne, der entflammten, alles verzehrenden Glut der Liebe.

Doch seine Liebessehnsucht kommt ihn teuer zu stehen. Denn Skirnir, der Freund und Diener von Freyr hat kein leichtes Spiel mit der schönen Riesin Gerda. Gerda weist die Werbung des Frey zurück.

Erst als Skirnir der schönen Riesin mit einem Fluch ewiger Hässlichkeit droht, willigt Gerda ein. Aus Dank für die Minnedienste seines Dieners überlässt Frey Skirnir sein Zauberschwert und sein Pferd. 

Der tapfere Gott der Liebe in Ragnarök

Ohne sein Schwert, das ihn unbesiegbar gemacht hatte, aber ist Freyr schließlich in Ragnarök fast wehrlos. Nur mit einem Hirschgeweih bewaffnet muss er, das Mannsbild der Götter, seinem Erzfeind, dem Feuerriesen Surt nahezu chancenlos gegenübertreten und mit ihm auf Tod und Leben kämpfen.

Der Kampf dauert nicht lange, Freyr stirbt und Surt schleudert Feuer in die Welt, zerstört die Brücke zwischen Asgard (Götterwelt) und Midgard (Menschenwelt) und entfacht den alles verheerenden Weltenbrand. 

Loki, könnte man sagen, hatte in seinen Zankreden wohl Recht über Freyr. Doch – als Erzschelm – verhehlt er die andere Seite von Freyr´s tragischer Wehrlosigkeit: Frey wusste um seine Wehrlosigkeit und kämpfte dennoch auf der Seite der Asen in Ragnarök. Als einziger Gott aus dem Geschlecht der Wanen.

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