StartRömische GötterApoll und Daphne

Apoll und Daphne

Apoll und Daphne Die Geschichte von Apoll und Daphne erzählt am schönsten der römische Dichter Ovid.

In seinen Metamorphosen erzählt Ovid von der ersten Liebe des Sonnengottes Apoll: Daphne heißt die Begehrte. Doch Daphne liebt Apoll nicht.


Die erste Liebe des Sonnengottes Apoll ist eine Geschichte, die nicht mit einem Happy-End abschließt.

Erste Liebe – Geschichten tun das selten. Das ist bei herrlichen Sonnen-Göttern nicht anders.

Daphne, die Tochter des Peneus. war es, die Apollon sich als Geliebte wünschte.

Nicht weil es irgendwelchen Grund gegeben hätte, liebte er sie unwiderstehlich, sondern weil der Pfeil des Amor (griechisch: Eros) ihn getroffen hatte.

Und das kam so: Apoll in seinem nicht selten anzutreffenden Hochmut verspottete den kindlichen Amor:

„Wozu brauchst du, ausgelassener Knabe, tapfere Waffen? Diese Dinge, die du trägst, passen zu unseren Schultern, die wir sichere Wunden zufügen können dem Wild, zufügen dem Feind, die wir eben mit zahllosen Pfeilen den Python erlegt haben, der aufgebläht mit seinem Verderben bringenden Bauch so viele Morgen Landes gedrückt hat. Du sollst damit zufrieden sein, mit deiner Fackel ich weiß nicht was für Liebesleidenschaften zu wecken, und beanspruche nicht unseren Ruhm.“

Damit aber hatte Apoll den Stolz des Knaben Amor verletzt. Und hatte nun die Folgen zu tragen. Amor erwiderte dem stolzen Apoll:

„Mag auch dein Bogen, Phoebus, alles treffen, der meine wird dich treffen, und um wie viel alle Lebewesen einem Gott nachstehen, um soviel geringer ist dein Ruhm als meiner.“

Augenblicklich holte er einen seiner gefürchteten goldenen Pfeile aus seinem Köcher und schoss ihn auf Apoll ab. Ohne die Chance auf Rettung war Apoll mit dem Pfeil in heftiger Liebe zur Nymphe Daphne entbrannt. Die Pfeile des Amor kannten kein Erbarmen.

Damit nicht genug, schoss Amor einen zweiten Pfeil auf Daphne ab. Dieser Pfeil aber war nicht aus Gold, sondern aus Blei. Er bewirkte nicht Liebe beim Getroffenen, sondern Abwehr oder sogar Hass.

Voller Angst entflieht Daphne vor den werbenden Worten des Apoll. Je heftiger Apollo sie begehrt, desto schneller flieht Daphne davon.

Apoll und Daphne mit Peneus„Er sieht ihre feurig glänzenden Augen, (die) ähnlich (sind) den Sternen, er sieht ihre Lippen/ihren Mund, die gesehen zu haben, (ihm) nicht genügt; er preist ihre Finger und Hände und Arme und die mehr als zur Hälfte entblößten Oberarme. (502) Wenn irgendwelche (Körperteile) verborgen sind, hält er sie für noch besser.“ So beschreibt Ovid das Liebeswerben des Apoll um Daphne.

Daphne flieht vor Apoll

Und Daphne dagegen „flieht schneller als der leichte Lufthauch und bleibt nicht stehen auf die Worte hin, die er ihr nachruft: “ …weh’ mir, dass die Liebe durch keine Kräuter heilbar ist und nicht die Künste ihrem Herrn nützen, die doch allen nützen!“

Daphne … lässt mit Apoll auch seine unvollendeten Worte hinter sich. Die Winde enthüllten den Körper, und die entgegenkommenden Lüfte brachten die zugewandten Gewänder zum Schwingen, und ein leichter Luftzug ließ die bewegten Haare wehen. Durch die Flucht wurde ihre Schönheit noch vergrößert.

Nun beginnt Apoll die ersehnte Schöne zu jagen. Daphne läuft immer schneller, bis sie erschöpft sich nur noch einen Rat weiß: ihren Vater zu bitten, sie zu verwandeln:

„… Hilfe Vater, wenn ihr Flüsse ein göttliches Wesen habt! Vernichte durch Verwandlung die Gestalt, durch die ich allzu großen Gefallen erregt habe!“

Kaum hatte Daphne diesen Wunsch ausgesprochen, begann sich ihre schöne Gestalt zu verwandeln.
Zu Laub wuchsen die Haare, zu Ästen die Arme; der Fuß, eben noch so flink, bleibt an zähen Wurzeln haften, der Wipfel nimmt das Gesicht ein. Was bleibt von Daphne ist ein wunderschöner Lorbeerbaum.

Auch diesen Baum nun liebt Apoll, er küsst seine Äste und Blätter. Noch jetzt weichen die Blätter zurück.

Um seine Geliebte nun immer bei sich zu haben, erklärt er den Lorbeerkranz zu seinem Heiligtum. Er schmückt sich damit und trägt ihn immer bei sich.


Ovid war ein sehr produktiver Dichter im alten Rom – zu Zeiten des Kaisers Augustus.
Sein wohl berühmtestes Werk ist die dreibändige Ars amatoria – die Liebeskunst.

Für dieses freizügig geschriebene Werk  schickte Kaiser Augustus den großen Dichter ins Exil. Weit weg von Rom, am Schwarzen Meer musste Ovid den Rest seines Lebens (oder irdischen Daseins) in der Fremde leben.

Auf meiner Gedichte-Site habe ich inzwischen Auszüge aus der Ars amatoria veröffentlicht:

  • http://www.gedichte-schmieden.de/Ovid-ars-amatoria
  • http://www.gedichte-schmieden.de/ovid-ars_2

17 Kommentare

  1. „Um seine Geliebte nun immer bei sich zu haben, erklärt er den Lorbeerkranz zu seinem Heiligtum. Er schmückt sich damit und trägt ihn immer bei sich.“

    Dieser Lorbeerkranz ist symbolisch noch heute extrem bedeutsam. Man sieht ihn beispielsweise im Logo der WHO (links und rechts) und in der Mitte ist der Stab des Asklepios (Sohn des Apollon) ->

    Apollon und Asklepios im Logo der WHO

  2. an ron, devil, angel und all die anderen fans der gottheit: ich wurde getroffen, getroffen vom pfeil des armors. ich bin verliebt und daphne ist mein. ich nehme sie in jeder form auch als baum! ich bitte um typs eurer seits da ihr die erfahrung habt

  3. Ich liebe Daphne
    Daphne ist meine große Liebe. Ich bin Apollo und habe mich in Daphne verliebt und werde sie immer lieben. Dies ist eine wahre Geschichte und ich kann dies bezeugen. Keiner macht sich an Daphne ran, denn die ist mir. Auch als Baum !!!!

  4. „Vielfach wirken die Pfeile
    „Vielfach wirken die Pfeile des Amor: einige ritzen,
    Und vom schleichenden Gift kranket auf Jahre das Herz.
    Aber mächtig befiedert, mit frisch geschliffener Schärfe
    Dringen die andern ins Mark, zünden behende das Blut.
    In der heroischen Zeit, da Götter und Göttinnen liebten,
    Folgte Begierde dem Blick, folgte Genuß der Begier…“

  5. Ovids Verbannung
    „Perdiderint cum me duo crimina, carmen et error,
    alterius facti culpa silenda mihi:
    nam non sum tanti, renouem ut tua uulnera, Caesar,
    quem nimio plus est indoluisse semel.
    Altera pars superest, qua turpi carmine factus
    arguor obsceni doctor adulterii.“

    In seinen Tristiae, II, 207ff. schreibt Ovid nur von einem „carmen et error“. Es ist zu bezweifeln, dass Ovid wegen des „carmen“ verbannt wurde, schon gar nicht gibt er die „ars amatoria“ als ebenjenes „carmen“ an. Zwar schreibt Ovid, „The first, then: that I’m accused of being a teacher of obscene adultery, by means of a vile poem.“, doch soll das „carmen“ wohl eher ein Ablenkungsmanöver sein vom „error“, der der wahrscheinlichere, aber nicht näher erläuterte Grund für die Verbannung gewesen ist.
    Man kann nur spekulieren, was Ovids „error“ gewesen ist. Es bleibt zu vermuten, dass Ovid etwas sah oder hörte, was er nicht hätte sehen oder hören dürfen.

  6. Metamorphosen
    Metamorphosen – ich schau sie mir nicht mal genauer an. Sie könnten für diese hier uninteressant sein. Man trifft bei Gott die Ovide mal alle zusammen.

    So kann man sie toter erleben als vermehrt. Schlechte Idee, Schnauze 🙁

    Devil

    **************
    Spielen ist das 16/19 Geheimnis.

    **************
    Spielen ist das 3/7 Geheimnis.

    • Metamorphosen ?

      schlechten Tag gehabt heute?

      Bitte um Übersetzung ins Deutsche für den Fall, dass Sie eine inhaltliche Antwort wünschen.

       

      Angel

    • Apoll und Pan

      schonnn. Hat auch so seine eigene Ironie.

      Pan und Apoll waren nicht gerade die besten Freunde – eher Gegenpole, die sich wo möglich aus dem Wege gingen.

      Dass bei den Römern nun Apoll eine Geschichte zugeschrieben wird, in der es ihm genauso wie dem von ihm wenig geschätzten Pan geht, hat schon was.

      Übrigens: 

      Ironie haben tatsächlich die Griechen erst "erfunden". Das Wort Ironie kommt von Ironiker.

      Angel

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      Spielen ist das ganze Geheimnis.

  7. dankee^^ ich schreibe bald
    dankee^^ ich schreibe bald schulaufgabe über ovid unser thema werden die metamorphosen sein.
    nun weiß ich schonmal ein bisschen was 😉
    lg

    • Metamorphosen
      Metamorphosen – ich schau sie mir mal genauer an. Sie könnten auch für diese Seite hier interessant sein. Man trifft bei Ovid die Götter mal alle zusammen.

      So kann man sie lebendiger erleben als vereinzelt. Gute Idee, danke 🙂

      Angel

      **************
      Spielen ist das ganze Geheimnis.

  8. dieser text ist echt geil
    dieser text ist echt geil und echt einfack zu kapieren!!! thx jetzt ist meine lateinarbeit gerettet!!!

    Gruss euer Yrp

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