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Die Aeneis von Vergil – Buch 1 – 12

Die Aeneis von Vergil: Aeneas und Anchises
Die Aeneis von Vergil: Aeneas und Anchises

Die Aeneis von Vergil – eine kurze Inhaltsangabe

Hier findest du eine kurze Inhaltsangabe der Aeneis von Vergil, von Buch 1 bis 12. 

Besonders interessante einzelnen Episoden der Heldenreise des Die Aeneis von Vergil habe ich an anderer Stelle ausführlicher beschrieben: Kassandra und Aineias | Aeneas Irrfahrten | Dido und Aeneas

Der Überblick über die Die Aeneis von Vergil an dieser Stelle hier kann dir also auch nützlich sein, um diese besonders interessanten Ereignisse der langen Heldenreise des mythischen Helden Aeneas besser einordnen zu können. Was war vorher, was nachher? Oder: Welche Götter hatten zum Beispiel in der Liebesgeschichte zwischen Aeneas und Dido ihre Finger im Spiel? 

Mir und wahrscheinlich vielen Menschen geht es mit Geschichten ja oft so: Wenn der Kontext fehlt oder man nur sehr wenig über das Drumherum weiß, wird auch die Geschichte nicht richtig interessant. Außerdem lässt sich meist die Tragweite oder auch die Größe einer Tat gar nicht ermessen, wenn man keine Ahnung, welche Verzweiflung und welche Irrungen der Held zum Zeitpunkt der Tat schon hinter sich hatte. 

Aeneis von Vergil – 1. Buch

Ein von der Göttin Juno (die römische Version der griechischen Göttin der Ehe, Hera) erregter Seesturm treibt die Schiffe des Aeneas und seiner Gefährten auf der Reise nach Italien an die afrikanische Küste ins mythische Karthago. Venus, die römische Version der griechischen Liebesgöttin Aphrodite) bittet Jupiter (in Griechenland: Zeus) um Hilfe für ihren Sohn. Denn Venus ist die Mutter des Helden und versucht ihn, mit all ihrer göttlichen Macht zu schützen.

Jupiter erzählt Venus vom kommenden Schicksal ihres Sohnes: Aeneas wird in Latium eine neue Stadt gründen, die mächtiger noch als Troja werden wird.

Nun wird Venus aktiv, sie ist ganz in ihrem Element. Sie will erreichen, dass Aeneas von der hier herrschenden Königin Dido möglichst freundlich aufgenommen wird.

Also klärt Venus in Gestalt einer Jägerin Aeneas über Land und Leute auf. Und sie erteilt ihrem Sohn Amor (Eros) den Auftrag, Dido für Aeneas zu entflammen. Schließlich lässt die Göttin ihren Sohn Aeneas und die Trojaner mit Hilfe von schützenden Wolken unbemerkt nach Karthago zu Dido bringen.

Gastfreundlich nimmt Dido Aeneas und die Trojaner auf. Sie bittet Aeneas, ihr von seinen Erlebnissen und Irrfahrten zu erzählen. 


Aeneis von Vergil – 2. Buch

Aeneas berichtet nun der Dido von Trojas Untergang: Im zehnten Kriegsjahr bauten die Griechen ein hölzernes Pferd, in dem sich die tapfersten Soldaten verbergen. Durch Laokoons Fall veranlasst, ziehen die Trojaner das Pferd als Geschenk der Griechen in die Stadt.

Nachts kommt es zum Überraschungsangriff. Die Trojaner kämpfen tapfer. Trotzdem könnend die angreifenden Griechen Troja erobern. Sie plündern und zerstören die Stadt. Die Überlebenden werden getötet oder zu Sklaven der Griechen gemacht.

Göttliche Zeichen, so erzählt es Vergil, der Venus und des Jupiter lassen Aeneas rechtzeitig aufmerksam werden, sodass er aus dem brennenden Troja fliehen kann.

So überlebt mit Aeneas wenigstens einer der großen Helden auf der Seite Troja. Aeneas rettet in der Aeneis von Vergil * auch seinen Vater Anchises und seinen kleinen Sohn. Seine Frau Kreusa aber schafft es nicht, Troja zu verlassen. Vergil beschreibt diese Tragödie nicht. Retten aber kann Aeneas viele Kinder, Frauen und alte Menschen. Sie alle fahren nun mit dem Helden in Richtung Latium. 

Bei Vergil aber gelingt es Aeneas sogar, den heiligen Schrein mit den großen Göttern aus Samothrake aus dem brennenden Troja zu retten. Diese namenlosen großen Götter werden es sein, die Aeneas schließlich den richtigen Ort für die Neugründung der Stadt finden lassen. Penaten werden sie später von den Römern genannt.


Aeneis 3. Buch

Aeneas Irrfahrt

Aeneas erzählt weiter weiter über seine Irrfahrten: Die Flotte des Aeneas sticht in See. Aeneas kommt nach Thrakien, dann nach Delos, von dort nach Kreta. Doch keiner dieser Orte erweist sich als neue Heimat der Aeneaden.

Immer wieder empfängt Aeneas göttliche Zeichen, die ihn weiterziehen lassen. Im Traum weisen ihn schließlich die Penaten den Weg nach Italien, wo er sich ansiedeln soll.

Auf dem Weg nach Latium gelangen die Aenaden nach Sizilien, wo Anchises stirbt. Auf der Weiterfahrt von Sizilien nach Italien schließlich wird Aeneas durch einen Sturm nach Karthago verschlagen.


Aeneis 4. Buch

Aeneis von Vergil - Dido auf dem Scheiterhaufen
Aeneis von Vergil – Dido auf dem Scheiterhaufen

Dido vertraut sich ihrer Schwester Anna an. Diese rät ihr, ihre Unsicherheit abzulegen und sich mit Aeneas zu verbinden. Um die Ehe zwischen Dido und Aeneas zu ermöglichen, verbünden sich die beiden rivalisierenden Göttinnen Venus und Juno.

Beiden ist – aus ganz unterschiedlichen Gründen – daran gelegen, dass Aeneas in Karthago bleiben möge. Die beiden Göttinnen fädeln das Zusammentreffen der beiden ein:

Bei einer Jagd kommt es zu einem Gewitter, Aeneas und Dido finden sich allein in einer schützenden Höhle wieder. Aeneas erwidert Didos Liebe. So vergeht insgesamt ein Jahr, in dem Aeneas in Karthago bei Dido glücklich ist.

Das besorgt nun Göttervater Jupiter. Die Mission von Aeneas ist in Gefahr. Jupiter schickt seinen Sohn Hermes, den verliebten Aeneas an seinen Auftrag zu erinnern.

Als Dido davon hört, macht sie Aeneas heftige Vorwürfe. Doch Aeneas und seine Gefährten verlassen Karthago. Dido verbrennt sich auf einem Scheiterhaufen.


Aeneis 5. Buch

Auf der Reise nach Latium Italien unterbricht Aeneas seine Reise noch einmal auf Sizilien. Aeneas hält Leichenspiele zu Ehren seines Vaters Anchises ab. Anschließend kommt es zu einem Schiffsbrand.

Denn die Frauen der Trojaner sind, durch Juno aufgewiegelt, des Reisens müde und zünden die Schiffe des Aeneas an. Jupiter greift rechtzeitig – durch einen heftigen Regen – ein, sodass nur vier der zwölf Schiffe verbrennen.

Im Traum sieht Aeneas seinen Vater Anchises. Anchises rät seinem Sohn, Frauen und Greise, auf Sizilien zurückzulassen und für sie die Stadt Segesta zu gründen. Aeneas hört auf seinen Rat und bricht nur mit seinen tapfersten Gefährten zur weiterreise nach Latium auf.


Aeneis 6. Buch

Aeneas erreicht Cumae (Neapel), wo er in der Grotte der Apollo Priesterin Sibylle wiederum das Orakel befragt. Geleitet durch Tauben gelangt Aeneas zum Goldenen Zweig, mit die Erlaubnis zum Abstieg in die Unterwelt bekommt.

Unter Sibylles Führung macht Aeneas sich auf den Weg in die Unterwelt. In der Unterwelt trifft Aeneas unter anderem auf Dido, die ihn aber ignoriert.

Schließlich trifft Aeneas seinen Vater Anchises. Anchises zeigt seinem Sohn eine Vision des künftigen mächtigen Rom. 


Aeneis 7. Buch

Die Reise führt die Aenaden weiter – bis an die Tibermündung. Ascanius, der Sohn von Aeneas, beobachtet ein Zeichen, aus dem Aeneas erkennt, dass dieser Ort das verheißene Land ist.

Durch eine Gesandschaft bittet Aeneas den König Latinus um Siedlungsland. Latinus nimmt die Aeneaden gastfreundlich aufnimmt. Denn – wiederum – ein Orakel hatte König Latinus einen Fremden als den Gemahl seiner Tochter Lavinia vorausgesagt.

So bietet Latinus Aeneas auch gleich die Hand seiner Tochter Lavinia an.

Das ruft nun wieder Juno auf den Plan. Juno wiegelt die Königin Amata und Turnus gegen Aeneas zum Widerstand auf. Turnus nämlich hatte sich ebenfalls um die Hand der Lavinia beworben.


Aeneis 8. Buch

Aeneas Turnus

Auf Anraten des Flussgottes Tiber fährt Aeneas stromaufwärts zum Arkaderkönig Euander. Pallas, der Sohn des Arkaderkönigs schließt sich mit einer Truppe den Trojanern an. Außerdem gewinnt Aeneas die Etrusker als Verbündete.

Auch Venus hilft ihrem Sohn Aeneas. Sie schenkt ihm ein Schild, auf dem die künftige Herrschaft der Römer abgebildet ist.


Aeneis 9. Buch

Unterdessen greift Turnus, durch Juno aufgemuntert, die Trojaner an. Als Turnus versucht, die trojanischen Schiffe zu verbrennen, durchkreuzt Jupiter des Turnus Plan.

Am nächsten Tag dringt Turnus ins trojanische Lager ein. Nach einem langen Kampf verliert Turnus den Kontakt zu seiner Truppe. Doch kann er sich noch rechtzeitig in den Tiber retten.


Aeneis 10. Buch

In einer Götterversammlung stehen sich Juno und Venus im Streitgespräch gegenüber. Jupiter kann sie nicht versöhnen und entscheidet, dass das Schicksal seinen Lauf nehmen soll – ohne das Eingreifen der Götter.

Die Trojaner und die Rutuler sollen im Zweikampf um die Entscheidung kämpfen. Aeneas erreicht nun mit den verbündeten Völkern und Pallas sein Lager. In der folgenden Schlacht stirbt der Sohn des Arkanerkönigs Pallas durch die Hand des Turnus. Um Pallas zu rächen, tötet Aeneas viele Feinde.

Juno greift wieder ein und hält Turnus vom Kriegsgeschehen fern.


Aeneis 11. Buch

Ein Waffenstillstand wird geschlossen. Nachdem Aeneas den toten Pallas zu seinem Vater gesendet hat, bestatten beide Parteien ihre Gefallenen. Der König Latinus und Turnus führen Kriegsrat.

Doch der Kampf entflammt erneut durch einen Angriff des Aeneas auf die Stadt Laurentum. Turnus zieht sich mit dem Fußvolk in einen Hinterhalt zurück. Erst als die Anführer der vorderen Front gefallen sind, greift Turnus wieder in das Kampfgeschehen ein.


Die Aeneis von Vergil 12. Buch

Es kommt zu einem Vertrag zwischen Aeneas und den Rutulern: Turnus fordert einen Einzelkampf mit Aeneas. Aeneas stimmt zu. Auch jetzt hat wieder Juno ihre Hände im Spiel. Denn noch ein letztes Mal versucht die erzürnte Göttin, den Gang des Geschehens in ihrem Sinne zu beeinflussen. Denn sie will ja bewirken, dass Aeneas scheitert. 

Ein neuer Kampf zwischen den Truppen der beiden Parteien entflammt. Als Aeneas die Streiter trennen will, wird er verwundet. Venus heilt ihren Sohn. Währenddessen flieht Turnus aus dem Kampfgeschehen.

Erst als Aeneas Laurentum in Brand setzt und sich die Königin Amata selbst getötet hat, stellt sich Turnus Aeneas zum Kampf.

Aeneas überwältigt Turnus – und will dem Unterlegenen das Leben schenken. Doch in diesem Moment entdeckt Aeneas das Wehrgehenk des Pallas und erkennt, dass es Turnus war, der seinen Gefährten getötet haben muss. Das ändert die Situation sofort für den Helden. Aeneas lässt sein anfängliches Mitleid mit dem unterlegenen Turnus beiseite und tötet ihn.

Anmerkungen:

Den Einschub „Aeneis von Vergil“ halte ich für wichtig, da die Odyssee von Homer eine ganz andere Version erzählt. Bei ihm, Homer, werden alle Überlebenden getötet – noch in der Nacht nach dem überraschenden Überfall. Selbst jene hochgestellten Frauen, die nicht getötet, sondern gefangen genommen werden, wie Kassandra und ihre Mutter Hekabe, überleben das Massaker nicht mehr lange. 

 

 Alle Seiten über Die Aeneis von Vergil auf „Die Götter auf Reisen“

Quellen:

Zur Aeneis von Vergil:

Auf Wikipedia – Aeneis

Die Bilder auf dieser Seite stammen ebenfalls von Wikipedia.

Zur Illias und Odyssee:
Wer nachlesen will findet die Texte auf Gutenberg.
Eine gut verständliche Kurzfassung gibt es in diesem Schülerlexikon.

Arte hat eine sehr schöne Langfassung auf Youtube gestellt:

4 Kommentare

  1. Venus und Juno

    Huhu,

    ich habe eine Frage zum 4. Buch in Hinsicht auf die Gründe für die Zusammenarbeit der beiden Göttinnen Venus und Juno. Was hat, vor allem Juno davon, wenn Aeneas in Karthago bleibt und sich mit Dido vermählt?

    Liebe Grüße
    Karou

    • Aeneas und Juno

       Hallo Karou; 

      dank dir für deinen Frage – hast recht, warum Juno dran interessiert ist, dass Aeneas in Karthago bleibt, hab ich nicht nochmal erwähnt. 

      Juno ist wie so oft mit Rache beschäftigt und stört Jupiters Vorhaben mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln. Jupiter will ja, dass Aeneas seine Aufgabe erfüllt und den Ort finden, an dem er ein neues Troja gründen kann. 

      Verständlich? Sonst frag nochmal, 

      Liebe Grüße
      Angel 

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