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Dionysos – der Gott des Weines

Dionysos, griechischer Gott des Weines
Dionysos, griechischer Gott des Weines, in der Hand hält er die Kanthara, das rituelle Gefäß für den Wein

Dionysos ist heute vor allem als Gott des Weines, des Rausches und der Trunkenheit bekannt. Trunkenheit im Sinne von sinnlosem Besäufnis wäre allerdings nicht richtig. Der Rausch war im Kult des Dionysos ein Mittel, sich mit dem Gott Dionysos zu verbinden. Das war gerade das Gegenteil von regelmäßigen zur Gewohnheit werdenden Alkoholkonsum. Überhaupt kam erst im antiken Rom die Sitte auf, Wein auch als Alltags-Getränk zu verwenden. Im antiken Ägypten und Griechenland hatte der Rausch noch spirituelle Bedeutung. Dionysos selbst wie später auch seine Frau Ariadne, hatte einen Amethyst, der ihn vor Trunkenheit schützte. Dionysos ist der Gott des Weines, des Rausches und spiritueller Ekstase, das Gegenteil von besinnungsloser Trunkenheit.

Der Gott des Weines – Parallelen Dionysos und Jesus?

Dionysos ist ein Gott, der nicht nur für Ekstase und Enthusiasmus steht – er wurde und wird von seinen Anhängern enthusiastisch verehrt. Sich mit Wein zu berauschen war im Kult des Dionysos kein Selbstzweck, sondern hatte ein bestimmtes Ziel. Sich mit dem Gott ekstatisch zu vereinen, jenem Gott, der stirbt und wieder kehrt. Die Parallelen zum Gott der Christen, Jesus, sind sehr deutlich. Es gibt zum Beispiel in Aleister Crowleys Buch „Die heiligen Bücher von Thelema“ ein Gedicht, das den Gott Dionysos als den wirklichen Jesus feiert. Einzelne Stellen bei Homer weisen ebenfalls auf den orgiastischen Kult des Gottes Dionysos hin – als kennzeichnend werden Ekstase, Enthusiasmus und göttlicher Wahnsinn genannt. Und auch Nietzsche hat Dionysos in Gedichten  – den Dionysos-Dithyramben besungen – eines davon:

Ariadne und Dionysos - Doppelbüste
Ariadne und Dionysos – Doppelbüste

Die Klage der Ariadne

….
Ariadne:

Nein!
komm zurück!
Mit allen deinen Martern!
All meine Tränen laufen
zu dir den Lauf
und meine letzte Herzensflamme
dir glüht sie auf.
O komm zurück,
mein unbekannter Gott! oh Schmerz!
mein letztes Glück!…

Dionysos: 

Sei klug, Ariadne!…
Du hast kleine Ohren, du hast meine Ohren:
steck ein kluges Wort hinein! –
Muß man sich nicht erst hassen, wenn man sich lieben soll?…
Ich bin dein Labyrinth…

Der Gott des Weines auf dem Land und in der Stadt

Bereits Homer beschrieb in der „Odyssee“ Gelage und ekstatische Feste zu Ehren des Dionysos. Doch gerät man in ziemliche Verwirrung, wenn man die Mythen um Dionysos als Gott des Weines auf einen einheitlichen Nenner zu bringen versucht. Der Gott des Weines war auch der Gott der Ekstase, des Theaters, des Rausches bei den Griechen. In Theben erzählte man sich andere Geschichten über diesen Gott als in Delphi oder in Athen. Und es vergingen Jahrtausende, in denen sich die Verehrung des Gottes so deutlich wandelte, das man kaum glauben mag, dass es sich um denselben Gott handelte. Immerhin, es ging immer um einen Gott des Weines.

Der ländliche Dionysos

Ursprünglich wurden die „ländlichen“ Dionysien im November / Dezember gefeiert. In Delphi jedenfalls fasste man Dionysos als einen gestorbenen Gott (wie Osiris) auf, der alle zwei Jahre wieder zum Leben erweckt wird. Rausch und Ekstase sind in dieser Zeit noch eng mit Fruchtbarkeit, auch des Ackerbau´s verbunden. In den Mythen zeigt sich dieser „ländliche“ Dionysos als Sohn der Persephone. Und diese, Persephone, wiederum ist die Tochter der Demeter, die Göttin der Fruchtbarkeit (und des Ackerbaus) bei den Griechen.

Dionysos in Athen

In Athen wurden die „großen“ oder „städtischen Dionysien“ seit Peisistratos fünf Tage lang im Februar gefeiert. Den Höhepunkt bildete eine phallische Prozession, bei der auch ein Kultbild des Gottes Dionysos mitgeführt wurde. Verbunden mit dem Fest waren dramatische Spiele, die drei Tage lang dauerten. Die „Großen Dionysien“ begannen jeweils am 10. Tag des 9. Monats Elaphebolion, der im Gregorianischen Jahr 2019 ca. am 7. März begann; der 9. Attische Monat Elaphebolion beginnt 2022 am 3. März, am 12. März 2022 begännen ungefähr die Dionysien.

Dionysos gehörte ursprünglich nicht zu den olympischen Göttern, jedoch erwarben seine Feste im demokratisch gewordenen Athen große Popularität und höchstes Prestige. Bei dem Zyklus der vier Athener Dionysos-Feste handelte es sich um die „ländlichen Dionysien“ (ca. Dezember bis Januar), die Lenäen (ca. Januar bis Februar), die Anthesterien (ca. Februar bis März) und den städtischen oder Großen Dionysien (ca. März bis April).
Die Dionysien waren eines der Hauptfeste im antiken Griechenland, im Frühling gefeiert; insbesondere in Athen und der Attika, dem Gotte Dionysos geheiligt.

Bildquellen:

© Wikipedia Dionysos / maicar.com

Literaturquellen:

Wikipedia, zu Dionysos relevante Stichworte / Gründliches mythologisches Lexikon (altdeutsch) / theoi.com (englisch) / maicar.com (englisch)/ Die großen Mythen der Antike (Youtube-Serie)

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