Enki – Eridu

Enki im Abzu empfängt NinurtaEridu – sumerisch NUNKI

Eridu (sumerisch NUNKI; heute Abu Schachren, Tell Abu Schachren) war eine der ältesten, vermutlich sogar die älteste sumerische Stadt. Sie liegt in Süd-Mesopotamien unter dem Tell Abu-Schahrein im heutigen Süd-Irak.

Nach dem sumerischen Mythos ist sie die Stätte, an dem die Geschichte begann. In der sumerischen Königsliste wird Eridu als Stadt der ersten (mythischen) Könige Alulim und Alalgar erwähnt. Damit gehört sie zweifelsohne an den Anfang der urbanen Revolution, die eine nicht endende Kette von Stadtgründungen nach sich zog. Anders als bei den frühen Orten wie Jericho oder Çatalhöyük war sie der Ausgangspunkt einer Zivilisation, die erste Stadt, die den Namen wirklich verdient.

Ihre dörflichen Vorstufen gehen auf vorsumerische Zeit bis auf das 6. Jahrtausend v. Z. zurück. Von den sumerischen Städten, die stets um eine Tempelanlage herum entstanden, war Eridu die südlichste, etwa 11 km südwestlich von Ur an einem Ausläufer des Persischen Golfs gelegen.

Seine typische Keramik, die Eridu-Ware, war entlang des Persischen Golfes verbreitet. Durch Verlandung wurde Eridu vom Persischen Golf abgeschnitten und im ersten oder bereits im zweiten Jahrtausend vor der Zeitenwende aufgegeben.

Eridu beherbergte, das zeigt seine Sonderstellung unter den Städten an, das Hauptheiligtum des Enki, des Herrn der Erde und sumerischen Schöpfergottes, Herr des (Süß)-Wassers, des Todes und des schöpferischen Geistes. Neben An (Gott von Uruk) und Enlil (dem Wind, dem kein Ort zuzuordnen ist) gehört er zur Göttertrias.

1940 fanden Ausgrabungen im Tell Abu-Schahrein, dem Ruinenhügel von Eridu statt.

Eridu – Wiege der menschlichen Zivilisation

Die erste Siedlung der Sumerer hieß Eridu. Eridu wurde lt. Aufzeichnungen, welche man auf Keilschrifttafeln im heutigen Syrien fand, ca. 11000 v. Z.  gegründet.

Das Ursprungsbebiet unserer heutigen Zivilisation liegt im Gebiet vom heutigen irakisch/iranischem Grenzverlauf im Osten über Ararat und Taurus im Norden bis zum Bergland von Syrien/Libanon /Israel/Jordanien im Westen. Das bergige Gebiet ist voller Höhlen, in denen die Bevölkerung mit ihren Herden heute noch Schutz sucht in den kalten Wintermonaten.

In einer dieser Höhlen (Schanidar im kurdischen Siedlungsgebiet) fand 1957 Ralph Solecki-Shanidar ca. 44.000 Jahre alte sterbliche Überreste einer mehrköpfigen Familie.

Bei der Erforschung der Höhle stellte sich heraus, dass dieses Gebiet von ca. 100.000 v. Z  bis 13.000 v. Z bewohnt war. Doch zu aller Überraschung stellte sich heraus, dass sich die Menschheit in dieser Zeit eher rückwärts entwickelte anstatt vorwärts.

Von 27.000 – 11.000 v. Z. sank die Population in diesem Gebiet vermutlich aus klimatischen Gründen gegen 0. Aber um 11.000 erschien der vernunftbegabte Mensch wieder mit neuer Kraft und Elan von den Zagros-Bergen herabkommend auf einem unerklärlicherweise höherem interlektuellem und kulturellem Entwicklungsstand.

siehe auch: members.aon.at/eridu

Heiliger Baum von Eridu

Als heiliger Baum von Eridu (sumerisch GIŠ.CHAR, GIŠ.KIN, GIŠ.MEŠ; akkadisch Chulupp-u(m), Hulupp-u(m); babylonisch kiškanu, kischkanu; assyrisch giš-ti, gisch-ti, mešu, meschu) wird im mesopotamisch-kosmologischen Verständnis der Weltenbaum oder Baum des Lebens bezeichnet.

Als frühes religiöses sumerisches Zentrum galt vom sechsten bis zum vierten Jahrtausend v. Z. der Ort Eridu, ehe im dritten Jahrtausend v. Z. Uruk und später Babylon die Führungsrolle übernehmen sollten. Der heilige Baum von Eridu wurde durch die Jahrtausende in Beschwörungsritualen tradiert:

„In Eridu wuchs der schwarze kiškanu an einem reinen Ort. Sein Glanz ist schimmernd wie Lapislazuli. Über dem tiefen Abzu breitet er sich aus. Die Lachmu-Wesen nahmen den kiškanu in Besitz und sprachen Beschwörungen des Abzu aus.“ (Sumerisch-babylonisches Beschwörungsritual)

Die Wurzeln des heiligen Baumes von Eridu reichten bis in die Unterwelt, die Baumkrone beherbergte die Sonne und galt als Himmel, der Baumstamm symbolisierte als mittlere Ebene das Leben sowie die Gegenstände auf der Erde.

In ähnlichen mesopotamischen Überlieferungen wird neben den zwei heiligen Flüssen auch ein Garten erwähnt, der sich im Bereich des Weltenbaumes befand. Ob der heilige Baum von Eridu dem Schriftzeichen für E.NUN (Haus des Nun) entsprach, das als Abbildung eine Palme zeigte, wird vermutet, konnte bislang aber nicht zweifelsfrei belegt werden.

Bur-Sin von Isin und Nur-Adad von Larsa erneuerten das Bild des heiligen Baumes von Eridu. Warad-Sin, Rim-Sin I. und Hammurapi verehrten den Baum als „Riten von Eridu”, während Ur-Nanše von Lagaš die Bezeichnung „Rohr des Enki (Herr der Erde) von Eridu” verwendete.

NUN – Gottesdeterminativ

Nun (sumerisch NUN, Nun; akkadisch rubû; „Herr/Herrin, Fürst/Fürstin“) wird in unterschiedlichen Funktionen als Epitheton, Schriftzeichen und Gottesdeterminativ verwendet.

Als Epitheton steht es für die Gottheiten An, Enlil, Enki/Ea und Nanna/Sin, wobei der Mondgott Nanna/Sin an erster Stelle steht.

Als Schriftzeichen dient „Nun“ zur Bildung von meist männlichen Götternamen. Bislang sind als weibliche Gottheiten Nungal, Nun-bar-schegunu, Nun-mua, DNun-na-[DI], DNUN.TUG, Nun-urdudu und eventuell auch NUN.sikur belegt.

In DNinki/Nunki wechseln die Formen von NUN und NIN. Seltener ist dagegen die Verwendung von NUN/Nun als Gottesdeterminativ, beispielsweise wird Eridu als Kultort Enkis Kultort NUNKI geschrieben.

NIN, NUN (akkadisch EREŠ) bedeutete in der sumerischen Sprache „Dame, Frau, Herrin” und bezeichnete mit dem Zusatz DINGIR weibliche Gottheiten.

Der Ausdruck NIN, in archaischer Grundform MUNUS.TUG („Frau”), ist vorsumerischer Herkunft und verschmolz bereits Anfang des 3. Jahrtausends v. Chr. mythologisch mit männlichen Göttern (siehe NIN-URTA). Die genauen Umstände der „Geschlechtsumwandlung” von ihren Vorläufern aus Ubaid und Samarra sind bislang noch nicht erforscht. Sicher ist nur, dass sie in der sumerischen Kultur transformiert wurden.

Enki – Gott von Eridu

Sein Hauptheiligtum befand sich in der Stadt Eridu. Er galt als Verwalter der Weisheitstafeln ME  und sicherte in früher Zeit die Vormachtstellung der Stadt Eridu. Sein Tempel lag unter der Erde im Süßwasserozean, dem Apsu. Das Symbol von En-Ki enthielt eine Ziege und einen Fisch, zum Teil auch als Chimäre dargestellt. En-Ki hatte eine Schwäche für Bier und einen starken Geschlechtstrieb.

Enkis Verwandlung – Vom Paradies zur Zivilisation

Neue Erkenntnisse zum sogenanten “Bootsgott” – von Birgit Kahler
Schon seit langem rätseln Assyriologen und Vorderasiatische Archäologen welcher Gott sich hinter dem seltsamen Geschöpf, mit dem rein deskriptiven Namen “Bootgott”, verbergen könnte. In der 1999 in München erschienenen Magisterarbeit ‘Schlangendarstellungen in Mesopotamien und Iran vom 8. – 2. Jt. v. Z. Quellen, Deutungen und kulturübergreifender Vergleich’ wird dieser Gott nun mit Enki, dem Schöpfergott und Weltordner, identifiziert. Machen wir uns kurz mit dem Bootgott vertraut, der in Mesopotamien in der späten Frühdynastischen Zeit (ca. 2500 v.Z.) erstmals auf Rollsiegeln belegt ist und mit dem Ende der Akkad-Zeit (ca. 2100 v.Z.) wieder von der Bildfläche verschwindet.

I. Der “Bootgott”: Entwicklung vom schlangen- zum menschengestaltigen Gott

Betrachten wir die Bootgott-Darstellungen in ihrer chronologischen Abfolge so fällt sofort auf, dass sich die Gestalt des Bootgottes während der ca. 400 jährigen Entwicklungsphase stark verändert. Stehen wir zu Beginn einem nahezu völlig schlangenhaften Wesen gegenüber, so erleben wir im Laufe der Akkad-Zeit eine Verwandlung hin zu einer beinahe ausschließlich anthropomorph dargestellten Gottheit.

Frühdynastische Zeit

Erstmals belegt ist der Bootgott in der späten Frühdynastischen Zeit. Noch ist er ganz in seinem schlangenhaften Wesen verhaftet und lediglich Kopf und Arme verleihen ihm menschliche Züge. Die zwei Hörner am Kopf weisen ihn als Gottheit aus.

Der Oberkörper ist schon deutlicher ausgeprägt. In beiden Fällen schiebt der Gott sich aus eigener Kraft mit einem Stab vorwärts.

Akkad-Zeit

Der in der frühdynastischen Zeit angeklungene Anthropomorphisierungsprozess setzt sich in der Akkad-Zeit beständig fort. Der menschliche Oberkörper der Gottheit gewinnt realistische Züge. Die einfache Hörnerkrone entwickelt sich ebenfalls weiter und lässt keinen Zweifel mehr daran aufkommen, dass es sich bei dem Wesen um eine Gottheit handelt . War es in Frühdynastischer Zeit der Bootgott selbst, der das Boot mit einem Stab vorwärts bewegte, so übernimmt diese Aufgabe ab jetzt eine im Boot sitzende Gottheit. Der Bootgott hält stattdessen eine Art Szepter in der rechten Hand 

Späte Akkad-Zeit

Gegen Ende der Akkad-Zeit ist die Verwandlung vom tierleibigen Gott in einen menschengestaltigen Gott nahezu abgeschlossen. Das Schlangenboot wird nur noch aus einem Bein des Gottes geformt, während das zweite Bein menschlich gebildet ist und aus dem Wasser auf das Festland tritt.

Bevor wir uns weitere Gedanken darüber machen können, wie und ob sich die Entwicklung des Bootgottes in Rollsiegelbildern fortsetzt, müssen wir uns den Schriftquellen zuwenden. Mythen enthalten Hinweise, die uns bei der Namensfindung der Gottheit mit dem Schlangenbootskörper weiterhelfen.

II. Vom Chaos zur Zivilisation: Dilmun-Mythos und Enki und die Weltordnung

Dilmun-Mythos

Der Dilmun-Mythos gilt als einer der wenigen ursprünglichen Schöpfungsberichte, in denen Enki als Schöpfergott genannt ist. Es wird erzählt, dass Enki zu einer Zeit als Himmel und Erde erst kurze Zeit getrennt waren, mit seiner jungfräulichen Gattin Ninsikila im paradiesähnlichen Dilmun schläft.

Ninsikila gibt mit ihrer Bitte an Enki, das für die Schöpfung notwendige Wasser zu schaffen, den Anstoß für die Verwandlung der Welt, weg vom Chaos hin zu einer göttlichen Ordnung, der Zivilisation. Enki gewährt die Bitte und macht aus dem Salzwasserbrunnen einen Süßwasserbrunnen, der die Stadt Dilmun in einen Getreidespeicher verwandelt. In einem nächsten Schritt kann in der Vermählung Enkis mit der Muttererde Nintu, aus Wasser und Erde das Leben gezeugt werden. 

An der Stelle, an der die von Enki geschaffene Quelle an die Oberfläche tritt, wird eine Tempelanlage errichtet, die noch heute mit einem Frischwasserkult in Verbindung steht und Tempelanlagen in Mesopotamien sehr ähnlich ist. Mit seinen vielen Grabhügeln scheint die Insel Dilmun eine ideale Entsprechung des Kosmos in Kleinformat abzugeben. Die Insel (=Erde) wird vom Meer umgeben (=Urozean) und Enki tritt als Süßwasserquelle aus dem Urozean hervor. In ‘Enki und die Weltordnung” wird Dilmun selbst als KUR (heiliger Berg) bezeichnet. “He (Enki) cleansed and purified the KUR Dilmun, set Ninsikilla in charge of it.” Die vielen Grabhügelanlagen lassen darauf schließen, dass jedes Jahr im Zuge ritueller Feste die Schöpfung nachgespielt wurde.

Enki und die Weltordnung

Nachdem Enki das Leben geschaffen hatte, musste er in einem nächsten Schritt die Welt ordnen. ‘Enki und die Weltordnung’ handelt davon, wie Enki als aktiver, produktiver Organisator und Verwalter, die für die Kultur wichtigen Prozesse lenkt, indem er die verschiedenen Gottheiten in ihre irdischen Verantwortungsbereiche einweist. Enki begibt sich zunächst auf eine Schiffsreise, um dem Lande Sumer und Ur, genauso wie dem Fremdland Melucha ein günstiges Schicksal zu entscheiden. Den Feindländern Elam und Marhaschi kündigt er die Zerstörung ihrer Wohnsitze und die Plünderung ihrer Güter durch den König des Landes Sumer an. Zum Abschluss schenkt er den Mardubeduinen das Getier der Steppe. Zurück in Sumer füllt Enki Euphrat und Tigris mit Wasser. 

Anschließend ordnet Enki die verschiedenen Bereiche des wirtschaftlichen und kulturellen Lebens und setzt verschiedene Gottheiten als verantwortliche Leiter ein. Bei diesen Stadtgottheiten handelt es sich um Schlangengötter, die in direkter Abstammung zu Enki stehen.

III. Übereinstimmungen von Bild und Text?

Mit diesen beiden Geschichten im Hinterkopf können wir wieder zu den Bildern zurückkehren und uns fragen, ob hier nicht Enkis Bootsfahrt von Dilmun nach Sumer dargestellt worden ist?!

Rekonstruieren wir wie sich der Mythos ‘Enki und die Weltordnung’ abgespielt haben könnte: Nehmen wir an, Enkis Fahrt von Dilmun nach Sumer wird in Form eines Schlangenbootes dargestellt. Das würde bedeuten, dass Enki vorher als Schlange auf Dilmun mit der Muttergöttin das Leben gezeugt hat, bevor er nach dem Schöpfungsakt aufbrach, um die Welt zu ordnen. Dabei kam ihm sein Schlangenleib gelegen, denn so konnte er ohne Probleme auf das Festland übersetzen und den Menschen mit einem Regelkatalog aus dem Chaos helfen.

Jetzt sind wir an dem Punkt angelangt, an dem wir die am Ende von Kapitel 1 gestellte Frage wieder aufgreifen müssen: Was geschieht mit dem nahezu anthropomorphen Bootgott weiter?

Ausschließlich aus der Akkad-Zeit sind Darstellungen eines Gottes bekannt, der auf seinem gefalteten Schlangenunterkörper sitzt und verschiedene Utensilien an andere Gottheiten verteilt (Abb. 6). Es stellt sich bei der Analyse der Götterliste An-Anum heraus, dass es sich bei diesen Göttern um Enkis Kinder handelt. Enki selbst zieht sich somit nach der Schöpfung und Weltordnung aus der aktiven Politik zurück und setzt seine Nachkommen (laut Abstammungslinie ebenfalls Schlangengötter) gut verteilt im ganzen Reich als Stadtgötter ein.

Wichtig ist die Erkenntnis, dass Enki jedem seiner Söhne einen anderen Schwerpunkt zuweist, der sich in ihren Namen ausdrückt und deren Bedeutung eng mit ihrer jeweiligen Aufgabe als Stadtgottheit verbunden ist. So wird Ninazu als Heiler angesehen, während Tischpak schon eher zu einem Kriegsgott avanciert. Ischtaran ist für Gerechtigkeit zuständig. 

All die verschiedenen Aspekte der von Enki eingesetzten Stadtgötter waren vorher in Enki selbst vereint, was seine vielen verschiedenen Namen, in denen das ganze Spektrum seiner Zuständigkeitsbereiche auf Erden genannt wird, zeigen: Herr des Apzu, König des Flusses, Steinbock des Apzu, Richter des Weltalls, Herr des Lebens, Herr der Schöpfung, aber auch Herr der Töpfer, Schmiede, Sänger, Schiffer, kalû-Priester, Ackerbauern, Bewässerer usw. 

IV. Schlussbetrachtung

Versetzen wir uns in das 3. Jt. v.Chr. als in Mesopotamien durch die zunehmende Hierarchisierung der Gesellschaftsstrukturen (angefangen mit der ersten sumerischen Hochkultur am Ende des 4. Jts. v.Chr. über die frühdynastischen Stadtstaaten von 2900-2350 v.Chr.) ein Entwicklungsprozess seinen Höhepunkt erreichte, als Sargon von Akkad über Lugalzagesi von Umma siegt und den ersten Staat von Akkad ausruft.

Geht man davon aus, dass Götter immer ein Spiegelbild der menschlichen Gesellschaft abgeben, so geht mit der verstärkten sozialen Differenzierung auch zwangsläufig eine Auffächerung im Götterpantheon einher.

Die Entwicklung von tiergestaltigen zu menschengestaltigen Göttern kann demnach exemplarisch am Bootgott Enki und den Göttern mit Schlangenunterkörper (seinen Söhnen) nachvollzogen werden.

siehe auch: mysteria3000.de/wp/enkis-verwandlung-vom-paradies-zur-zivilisation/

Zum Vergleich:

Ägypten – seit ca 4000 v.Z.

Die Badari-Kultur ist die älteste aus Oberägypten bekannte Kultur mit sesshafter Lebensweise (ca. 4000 v. Z). Es gibt die ersten Belege für Metall (Kupfer) und Fayencebearbeitung in Oberägypten.
Naqada-Kultur

Die daran anschließende Naqada-Kultur (auch Negade-Kultur genannt, seit 4000 v. Z.) gilt als Vorläufer des eigentlichen ägyptischen Reiches. Sie wird in drei Stufen unterteilt (Naqada I-III).

Neueste, auf 3320 v. Z. datierte archäologische Funde auf dem so genannten Friedhof U von Umm el-Qaab bei Abydos, Grab U-j (1, 2), deuten darauf hin, dass die Schrift hier entweder unabhängig von oder sogar vor Sumer entwickelt wurde, was allerdings wegen einer fehlenden sicheren vergleichenden Chronologie beider Kulturkreise weder wirklich bestätigt noch widerlegt werden kann.

Fundstellen wie Naqada liefern Nachweise von Ackerbau (Emmer, sechsreihige Gerste und Flachs) und Viehzucht, daneben wurde aber auch noch gejagt und wurden wilde Pflanzen gesammelt.

Erst im 4. Jahrtausend lässt sich eine ausschließlich produzierende Wirtschaftsweise nachweisen. Ob die Vorfahren der domestizierten Rinder, Schafe und Ziegen aus dem vorderen Orient oder aus Nordafrika stammten, ist bis jetzt noch ungeklärt.

Die ersten Siedlungen entstanden unabhängig voneinander, doch bildeten sich im Laufe der Zeit Kleinkönigreiche, die sich in zwei lose Einflusssphären organisierten: Unterägypten mit Zentrum in Buto im Nildelta, und Oberägypten mit der Naqada-Kultur und Hauptstadt Nekhen, das sich vom modernen Kairo bis zum heutigen Assuan erstreckte.

In Unterägypten wurde Horus als Hauptgottheit verehrt, mit der Roten Krone als Staatssymbol, während in Oberägypten Seth als Gottheit verehrt wurde und die Weiße Krone als Symbol hatte.

Das Streben nach Dominanz über ganz Ägypten endete etwa 3150 v. Z. mit der Vereinigung beider Reiche unter oberägyptischer Herrschaft. Die anschließende Epoche wird die Frühdynastische Periode genannt.

Gilgamesch-Epos – 1800 / 2400 v.Z.

Das Gilgamesch-Epos ist ein literarisches Werk aus dem babylonischen Raum und eine der ältesten überlieferten literarischen Dichtungen. Das vorhandene Schriftmaterial erlaubt die Rückdatierung der ursprünglichen Fassung bis mindestens in das 18. Jahrhundert v. Chr., reicht aber wahrscheinlich in die Abfassungszeit des Etana-Mythos im 24. Jahrhundert v. Z. zurück.

Enuma elish – 800 v.Z.

Enûma elîsch wird der babylonische Schöpfungs-Mythos genannt, der ca. im 8. Jahrhundert v. Z. in Keilschrift auf sieben Tontafeln niedergeschrieben wurde. Übersetzt bedeutet Enûma elîsh „Als oben der Himmel noch nicht genannt war“. Es ist nicht nur der Name, sondern auch der Beginn des babylonischen Weltschöpfungsmythos und Lehrgedichts.

Bildquellen:

© wikipedia.de

2 Kommentare

  1. Enki als Wissenschaftler

    Hallo; 

    oja – Enki ist nicht nur einer der ersten, wenn nicht gar DER erste Gott, der uns namentlich bekannt ist.

    Enki wurde auch vergleichsweise konkret als der Inbegriff des genialen Schöpfers, Forschers, Magiers und Erfinders des werdenden Lebens beschrieben.

    • An der Quelle des Lebens – dem Süßwasser Ozean – wohnte Enki.
    • Schlangen gehören zu seinen wichtigsten Symbolen – die Struktur von spiralförmigen Bewegungen, die sich der Umwelt gegenüber sowohl abgrenzen als auch – in der gleichen Bewegung sogar – öffnen.
    • Typische Bewegungsmuster lebendiger Systeme haben eine spiralförmige Struktur – und das auf allen Ebenen: Sowohl auf der basalen, auf der sich lebendige Strukturen zu erschaffen beginnen (DNS) als auch auf sich evolutionierender Ebene, auf der lebendige Strukturen Emergenzsprünge in komplexere, selbstbestimmtere Bewegungsmuster machen (Kundalini).

    Das schönste aber an Enki – fällt mir immer wieder auf – dass er dennoch kein allmächtiger Alleinherrscher war. Es gab sogar Götter, die pfiffiger als er waren (seine Enkelin Inanna) oder mächtiger als er (sein Bruder Enlil) waren.

    Die Welt in der wir leben, wurde als all dieser Götter Werk verstanden.

    Sie wussten schon erstaunlich viel, die Sumerer, wie Leben funktioniert.

    Nur die herausragende Leistung, die Aufgabe des Menschen in der Evolution des Lebens – zu immer komplexeren und selbstbestimmteren Formen, wurde bei den Sumerern wie allen Späteren unterschätzt oder ganz unter den Scheffel gestellt.

    Die Größe des Menschen zu begreifen und anzunehmen – steht wohl erst jetzt an.

    Angel

  2. vorchristliche zivilisation von homo-habilitis und-sapiens
    Schlangengötter sind hauptsächlich als Hinweis auf die Schöpfung mit Hilfe der dns(doppelwedehelix der DNS)zu verstehen,ahnlich dem Ärztesymbol des Caduceusstabs des Hermes.Insofern war ENKI auch Wissenschaftler.

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