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Gilgamesch Epos 9.Tafel

Gilgamesch Epos Tafel 9: Der Weg an das Ende der WeltGilgamesch Epos Tafel 9: Der Weg an das Ende der Welt

Gilgamesch macht sich auf, seinem Ahnen Utnapischtims, wie dieser unsterblich zu werden.

Durch einen finsteren riesigen Berg – 12 Doppelstunden tief der Durchgang – muss Gilgamesch.

Der Berg ist von einem Skorpionmenschen und dessen Frau bewacht.

Der Skorpionmenschen erkennen Gilgamesch als einen Götter-Sproß und reden mit ihm.

 


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Gilgamesch – um Enkidu, seinen Freund, weint er bitterlich, läuft herum in der Steppe: 

  • Werd ich nicht, sterbe ich, ebenso sein wie Enkidu?
  • Harm hielt Einzug in meinem Gemüte,
  • Todesfurcht überkam mich, nun lauf ich herum in der Steppe
  • Zu Utnapischtim hin, dem Sohn Ubara-Tutus,
  • Hab den Weg ich genommen, zieh eilig dahin.
  • Zu den Pässen des Berges gelangt‘ ich des Nachts.
     
  • Löwen sah ich und fürchtete mich, hob empor mein Haupt, betend zu Sin,
  • An die Größte unter den Göttern ergeht mein Flehn:
     
  • ‚ … lass heil mich bleiben in dieser Gefahr!‘

Nachts schlief er ein von einem Traum schreckt‘ er auf:

 Ein …, er freute sich des Lebens. Er nahm eine Axt an seine Seite, 

Zog das Schwert aus seinem Gürtel. 

Unter sie stürzte er wie ein Pfeil, Hieb auf sie drein und zerstreute sie. 

Gilgamesch kommt zu einem Berge:
 

Des Berges Benennung ist Mâschu. 

Sowie er zum Berge Mâschu gelangt war: – 

Die täglich Auszug und Einzug bewachen, 

Über die nur die Himmelshalde hinwegragt, 

Denen unten die Brust an den Höllengrund stößt – 

Skorpionmenschen halten am Bergtor Wacht, 

Deren Furchtbarkeit ungeheuer ist, deren Anblick Tod ist, 

Deren großer Schreckensglanz Berge überhüllt, 

Die beim Auszug und Einzug der Sonne die Sonne bewachen – 

Da Gilgamesch diese sah, überdeckte er mit Furchtbarkeit und Schreckensglanz sein Angesicht. 

Er fasste sich und neigte sich vor ihnen. 

Der Skorpionmensch ruft seinem Weibe zu: 

  • Der zu uns da gekommen – sein Leib ist Götterfleisch!

Das Weib des Skorpionmenschen antwortet ihm: 

  • Zwei Teile sind Gott an ihm – Mensch ist sein dritter Teil!

Der Skorpionmensch, das Mannsbild, ruft,
Zum Sprößling der Götter sagt er die Worte:

  • Weshalb zogst du so fernen Weges,
  • Kamst du hierher, bis vor mich hin,
  • Quertest du mühsam zu querende Ströme?
  • Gerne wüsst‘ ich, worum es dir geht.

Gilgamesch antwortet: 

  • Um Utnapischtims, meines Ahnen willen…!
     
  • Der trat in die Götterschar, bekam geschenkt das Leben – Nach Tod und Leben will ich ihn fragen!

Der Skorpionmensch tat den Mund auf und sprach zu Gilgamesch: 

  • Nicht gab es, Gilgamesch, Menschen, die’s konnten!
  • Des Berges Inneres hat niemand durchschritten, auf zwölf Doppelstunden ist finster sein Inneres!
  • Dicht ist die Finsternis, kein Licht ist da! Zum Sonnenaufgang lenkt sich der Weg,
  • Zum Sonnenuntergang …
     
  • Unter Klagen …
  • In Nässe und Sonnenglut …
  • Unter Seufzen-…
  • Jetzt . . .

Der Skorpionmensch tat den Mund auf,
Zu Gilgamesch sprach er die Worte:
 

  • Zieh hin, Gilgamesch, fürchte dich nicht!
  • Die Berge von Mâschu geb ich dir frei,
  • Die Berge, die Gebirge durchschreite getrost!
  • Heil mögen heim deine Füße dich bringen!

Kaum hatte Gilgamesch dies vernommen,
Als des Skorpionmenschen Wort er befolgte,
Auf dem Wege des Schamasch trat er ins Bergtor ein.

Als er eine Doppelstunde weit gedrungen:
Dicht ist die Finsternis, kein Licht ist da,
Nicht ist ihm vergönnt zu sehen, was hinten liegt.

Als er zwei Doppelstunden weit gedrungen:
Dicht ist die Finsternis, kein Licht ist da,
Nicht ist ihm vergönnt zu sehen, was hinten liegt.

Als er drei Doppelstunden weit gedrungen:
Dicht ist die Finsternis, kein Licht ist da,
Nicht ist ihm vergönnt zu sehen, was hinten liegt.

Als er vier Doppelstunden weit gedrungen:
Dicht ist die Finsternis, kein Licht ist da,
Nicht ist ihm vergönnt zu sehen, was hinten liegt.

Als er fünf Doppelstunden weit gedrungen:
Dicht ist die Finsternis, kein Licht ist da,
Nicht ist ihm vergönnt zu sehen, was hinten liegt.

Als er sechs Doppelstunden weit gedrungen:
Dicht ist die Finsternis, kein Licht ist da,
Nicht ist ihm vergönnt zu sehen, was hinten liegt.

Als er sieben Doppelstunden weit gedrungen:
Dicht ist die Finsternis, kein Licht ist da,
Nicht ist ihm vergönnt zu sehen, was hinten liegt.

Als er acht Doppelstunden weit gedrungen, schreit er auf:
Dicht ist die Finsternis, kein Licht ist da,
Nicht ist ihm vergönnt zu sehen, was hinten liegt.

Als er neun Doppelstunden weit gedrungen, spürt er den Nordwind, … es lächelt sein Antlitz.
Dicht ist die Finsternis, kein Licht ist da,
Nicht ist ihm vergönnt zu sehen, was hinten liegt.

Als er zehn Doppelstunden weit gedrungen, Da ist nahe der Ausgang …

Als er elf Doppelstunden weit gedrungen, kommt er heraus vor Sonnenaufgang.

Als er zwölf Doppelstunden weit gedrungen, herrscht die Helle.

Er strebt, die Edelsteinbäume zu sehen:
Der Karneol, er trägt seine Frucht,
Eine Traube hängt dran, zum Anschauen geputzt.
Der Lasurstein trägt Laubwerk,
Auch trägt er Frucht, lustig anzusehn.

Gilgamesch Epos – 12 Tafeln

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