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Leben ist Veränderung – autopoietische Veränderung!

Leben ist Veränderung, Wachsen muss ein Ba by nicht erst lernen, sondern tut es.
Leben ist Veränderung, von Anfang an. Wachsen z.B. muss ein Baby nicht erst lernen, sondern tut es.

Leben ist Veränderung, die ganze Welt ist im Wandel und das war sie schon immer. Soweit so klar, das wusste schon Heraklit. Was erst jetzt immer deutlicher wird ist die Autopoiesis allen Lebens. Was besagt, dass Leben, dass Lebewesen, sich gerade daran erkennen lassen, dass sie sich selbst verändern. Sie erhalten, verändern, erschaffen sich selbst, autopoietisch.

Verändern ja und zwar sich selbst

Wahrscheinlich ist es dir auch schon passiert das dir jemand gesagt hat: Verändere dich…

Mit geht es in diesem Artikel um etwas anderes, um das Leben sozusagen. Wie es sich selbst verändert, von innen heraus, nach den eigenen Spielregeln, die je nach Lebewesen aller höchst verschieden sein können. Das in etwa besagt „Autopoiesis des Lebens“.

Aber Wege, sich selbst zu verändern oder gar sich ewig auf´s neue verändern zu wollen, muss man erst mal finden. Und so wie wir Menschen, denkend, sich selbst reflektierend, gebaut sind, will jeder seinen eigenen Weg finden, sich selbst zu verändern.

Bis man sich auf den Weg macht, kann es lange dauern, muss es aber nicht. 

Ich will mich selbst verändern – der Weg der Erfahrung

Yoga
Yoga

Den allermeisten Menschen macht es viel mehr Spaß, selbst zu entscheiden als über sich entscheiden zu lassen, inbesondere wenn es einen selbst betrifft. Wer will schon ständig von anderen erzogen werden. 

Etwas zu lernen, ein Handwerk zum Beispiel oder eine Sprache – da geht es schon los. Hast Du dazu keine Lust und machst es nur, weil Du musst, bleibt nicht viel hängen. Naja muss, das ist eh so eine Sache. Aber das ist wieder ein anderes Thema. 

Ok also Spaß an der Sache, die Du lernen willst, hilft schon mal viel. 

So richtig spannend wird es, wenn Du an eine Stelle kommst, an der Du nicht weiterkommst. Andere können es – nur Du, Du kannst es nicht. 

Yoga – es funktioniert einfach nicht!

Mir ging es beim Yoga so. Ich wollte mich mit meiner ersten Yogareihe damals unbedingt anfreunden und kam auch ganz gut rein in die einzelnen Stellungen. Aber und jetzt kommt´s, was mir schwer fiel: Ich fühlte mich nicht wohl dabei, sondern war die ganze Zeit damit beschäftigt, wann es endlich vorbei ist. Nichts von wegen Anfreunden und das war dann auch mit anderen Yogareihen so. 

Meinen Freunde, mit denen ich zusammen beim Yoga war, ging es komplett anders. Sie freuten sich schon vorher, waren ganz hin und weg, dass sie so schön abschalten und genießen konnten beim Yoga. Unverständlich, komplett unverständlich für mich. Und wenn ich ihnen erzählte, wie es mir ging, sahen sie mich, so weit ich mich erinnere, mitleidig an. 

Tja, so gingen die Jahre ins Land. Ich fand immer einen Grund, warum das mit dem Genießen und Anfreunden bei mir einfach nicht funktioniert. 

Irgendwann, ein paar Jahre später, war ich an dem Punkt, an dem ich mir sagte: Entweder ich lasse es oder ich entscheide mich jetzt, dass ich diese Übungen gern mache. Es gibt einfach niemanden, der mir das abnehmen könnte. Und wäre es so, würde mir das gleich gar nicht gefallen. Jo, was soll ich sagen, das war´s dann, was funktioniert hat. 

Manche Menschen magst Du – der Weg des Herzens

Andere Menschen sind anders ...
Andere Menschen sind anders …

Willst Du überleben in dieser Welt, musst Du es irgendwie schaffen, mit anderen Menschen klar zu kommen. Selbst dann, wenn Du das Gefühl haben solltest, dass sie sich nur dann für dich interessieren, wenn sie einen Vorteil für sich selbst wittern. 

Wie kommst Du damit klar, dass Menschen so sind wie sie sind? Eigentlich einfach:

Andere Menschen sind anders als Du. Selbst die dir nächsten, die dir ähnlichsten entpuppen sich aus der Nähe oder mit der Zeit als gar nicht so wie Du zunächst dachtest. 

Sie denken und fühlen und verstehen einfach nicht das, zumindest nicht verlässlich, wie Du es von ihnen erwartest. Vermutlich wollen sie wohl auch lieber sich selbst verändern. Zumindest wollen sie viel lieber über sich selbst entscheiden als Vorschriften, was sie denken, tun und wie sie zu fühlen haben, von dir entgegen zu nehmen. 

Mist, dir bleibt nur, wenn Du nicht lauter Feinde um dich haben willst, deine Erwartungen – zumindest an deine dir Nächsten zu verändern. Und zwar gerade, ganz besonders dann, wenn sie deine Erwartungen enttäuschen. Innehalten, von ICH auf DU umschalten, lauschen, vielleicht auch fragen: Worum geht´s dir? 

Recht haben müssen macht unglücklich

Verhaltenstherapeuten wenden diese Grundregel eines freudevollen Lebens seit ca 50 Jahren erfolgreich an, auch wenn sie im Mainstream noch immer nicht angekommen ist:

Verlerne das Recht haben.

Verlerne auf jeden Fall das Recht haben müssen.

Und unbedingt verlerne das notorische immer Recht haben müssen.

So lernst Du in Beziehungen, deine – oft selbstverständlichen – Erwartungen an dich selbst, an die Welt und besonders an andere, zu korrigieren. Ein super Lernfeld, wenn Du dich auf die Reise in dein eigenes Leben begibst. 

Erfolg wirst Du dabei aber nur haben, wenn Du auch laut und unmissverständlich „Stop!“ sagen kannst. Und das kannst Du, wenn Du dein Spielfeld abgesteckt hast. Was Du mitmachst und was nicht. Und das wieder sagen dir deine Werte.

Recht haben verlernen heißt auch Stop! sagen können!

Leben ist Veränderung – der Weg des Denkens

Der Weg des Denkens wandelt auf den Spuren von Sokrates. Du kannst dir zum Beispiel klar machen, dass Du dich nicht deshalb verändern willst, weil es dafür einen dringenden Anlass gäbe, sondern weil Du ein denkender Mensch bist. Wenn Du so drauf bist, kann dir zum Beispiel folgender Syllogismus (als gültig anerkannte Schlussregel) helfen:

Prämisse: Leben ist Veränderung. 
Prämisse: Ich bin (als Lebewesen einzigartiges) Leben. 
Schlussfolgerung: Ich bin (einzigartige) Veränderung. 

Ok – die beiden Prämissen kannst Du natürlich prüfen und solltest das im Zweifelsfall sowieso immer tun.  

Prämissen prüfen

Der Vorsokratiker Heraklit war der erste Philosoph des ständigen Wandels.
Der Grieche Heraklit war der Philosoph des ständigen Wandels.

Zur ersten Prämisse (Leben ist Veränderung) kannst Du zum Beispiel googeln und findest dann treffsicher das Argument, das für dich besonders einleuchtend ist. Ich habe das auch getan und zum Beispiel gefunden: 

Die ganze Welt besteht aus dauernder Veränderung. Leben ist Veränderung, es besteht aus permanentem Wandel, Veränderung, Wechsel von Prioritäten, sich verschiebenden Kräfteverhältnissen und Schwerpunkten. Im Kleinen wie im Großen, in der Natur wie in der Gesellschaft.

Starre, Unveränderlichkeit sind Synonyme für den Tod. In vielen Varianten ist die Formel „Stabilität durch Wandel“ eine zentrale Einsicht besonders des antiken Philosophen Heraklit und auch traditioneller Weisheitslehren.

Inzwischen, seit ca 100 Jahren stimmen nicht nur Philosophen, sondern auch viele Naturwissenschaftler, sei es aus der Physik, Mathematik, Kybernetik darin überein, dass das Leben ständiges sich Verändern bedeutet. Zum Beispiel der Mathematiker Whitehead: Die Welt besteht (kleinste Elemente) nicht aus Teilchen, sondern aus Ereignissen

Und der Biologe Maturana brachte diese Einsicht dann auf den Begriff, nämlich den Begriff der Autopoiesis. 

Bei der 2. Prämisse kannst Du auch googeln, zum Beispiel die Frage: Jeder Mensch ist einzigartig – warum? Dann findest Du zum Beispiel auf wissenschaft.de ein paar interessante Argumente. Du kannst aber auch mal in dich reinfühlen und dich fragen, ob Du dich als einzigartiges Lebewesen erlebst und woran Du das vielleicht merken kannst. 

Schlussfolgerung: Ich verändere mich, also lebe ich 😉

Angenommen, Du kannst dich mit den beiden Prämissen anfreunden, nimmst Du dir die Schlussfolgerung vor: Ich bin (einzigartige) Veränderung. Was folgt nun daraus? 

Ich, Angel, habe für mich daraus geschlossen: Leben ist Veränderung -> Ich lebe, wenn und solange ich mich verändere. Solange ich es kann und will. Habe ich keine Lust mehr, könnte ich damit aufhören und wäre dann eben tot. Leben IST (=) Veränderung. 

Und wenn ich ewig leben will, vergegenwärtige ich mir, was ich bin und in welche Richtung ich mich wandeln, verfeinern oder wachsen will. Nach dem Motto: 

Ich verändere mich, also lebe ich. 

Leben ist Veränderung – Top-down oder Button-up?

Leben wandelt sich - von Moment zu Moment.
Leben wandelt sich – von Moment zu Moment.

Top-down und Button-up sind Begriffe, die im Projektmanagement verwendet werden.

Top-down beginnt oben (Top) und durchdenkt die Sachlage, zieht Schlussfolgerungen, um sie dann Schritt für Schritt in die Tat umzusetzen. Button-up beginnt bei den Erfahrungen und verallgemeinert sie dann Schritt für Schritt, um die nächsten erfolgversprechenden Schritte zu finden. 

Manchen Menschen neigen eher zu der einen, andere zu dem anderen Methode. Und wieder andere beginnen damit, sich Verbündete zu suchen und eine kreative Stimmung und Kommunikationskultur zu erzeugen. Um dann ihre Fühler in Richtung Top und Button – je nach Stimmung – auszustrecken. 

Leben ist Veränderung – in kleinen Schritten

Ohne klar zu denken bleibst Du so wie Du immer schon warst, selbst dann, wenn Du jeden Tag drei Stunden Yoga machst. Aber denken allein reicht selbst großen Denkern nicht, sich dazu zu bewegen, über den eigenen Schatten zu springen und wirklich anzufangen.

Von allein, von außen, aus der Umwelt, kommt fremde Veränderung, die man mögen oder hassen kann. Aber sich selbst zu verändern als Fähigkeit kommt halt nicht aus der Umwelt, das muss auch ein sehr gescheiter Mensch selbst machen. Kontinuierlich, aufmerksam und, darum geht´s ja maßgeschneidert, auf seine einzigartige Weise. 

Du musst und vermutlich auch willst am eigenen Leibe erleben, wie es sich anfühlt, ganz von dir aus zu bestimmen, welche Fehler Du unbedingt machen willst. Selbst herausfinden wie es geht, wie Du tickst, was dir leicht und was dir schwer fällt. Und was Du machst, wenn Du in einer Sackgasse gelandet bist. 

Und zu erleben, dass andere ICHs, genau wie Du, über sich selbst entscheiden wollen, ist auch ein guter Anfang. Mit dem Leben zu beginnen. 

Literaturquellen

Bildquellen

© Bild von Stephanie Pratt auf Pixabay / Free-Photos auf Pixabay / sebastian del val auf Pixabay

Raffael – Web Gallery of Art:   Abbild  Info about artwork, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=75879 (Heraklit)

© Quang NGUYEN DANG auf Pixabay

1 Kommentar

  1. Sie inspirieren mich zu pendeln, von meinem Weltbild zu was wirklich ist (Zen), soweit ich das vermag. Pendeln zum Weltbild des Gegenüber, soweit es sich mir offenbart. Dann die Schnittmenge zu sehen und sie zu lieben, soweit es mir gelingen mag.

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