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Die Ordnungsgötter im Wandel der Zeiten

Götter Spiel - Götter der Ordnung und Reinigung Ma'atGötter der Ordnung und der Reinigung sind meist, aber nicht immer männliche Götter.

In Ägypten zum Beispiel war die Göttin Ma’at die Göttin der Weltordnung.

Ma’at ist eine der wenigen Gottheiten, die für die Ordnung der Welt als Ganzes stand.

Und das, ohne dass die Ma’at selbst zu der Gottheit schlechthin geworden wäre.Geschweige denn zur einzig erlaubten Göttin der Ägypter.


Ma’at steht für einen Ausgleich und die Balance aller Gegensätze.

Eine streng hierarchische Ordnung dagegen, wie sie für viele Hochkulturen und insbesondere für die monotheistischen Religionen typisch wurde, passt zur Ordnung der Ma’at nicht.

Jehova wäre / und war faktisch auch ein Herausfallen aus der Ordnung der Ma’at.

Doch wäre auch Jehova, wenn er hier auftauchen würde, unter die Götter der Ordnung zu ordnen sein.

Gar nicht so einfach mit der Ordnung.

Für das Spiel der Götter indes ist das sehr wichtig:

Ordnung ist nicht etwa etwas ewig – ehernes. Ordnung ist abhängig von den zentralen Werten einer Kultur, eines Menschen, einer Familie, einer Firma.

Mein Ordnungssystem zum Beispiel ist für jeden anderen meiner Mitstreiter eher unbrauchbar.

Eine Ordnung – für alle Fälle – das geht schief.


Der Erhalt der Ordnung oder das Herstellen der Ordnung als das zentrale Aufgabe eines Gottes oder einer Gottheit hat daher im Laufe der Jahrtausende ganz unterschiedliche Götter hervorgebracht.

In den frühen Kulturen galt es, die natürliche Ordnung – Sonne, Mond und Gestirne oder auch den Wechsel von Ebbe und Flut zu beeinflussen, auf dass sie erhalten bleiben möge und nicht aus dem Gleichgewicht falle.

Das Chaos – der Gegenpol zur Ordnung – hätte und hat faktisch in dieser Zeit – Weltuntergang – der Welt nämlich einer bestimmten Kultur – bedeutet.

Die Sintflut zum Beispiel


Im Verlaufe der griechischen Antike wandelten sich die Aufgaben der Ordnungsgötter. Zunehmend wurde es die soziale Ordnung, die es zu sichern galt.

Damit wurden die Ordnungsgötter zu einer Art Polizei / Ordnungshüter. Und die Chaosgötter wandelten sich tendentiell zum Pol der Lebendigkeit. 

Nietzsche im Zarathustra zu den höheren Menschen: Man muss noch chaos in sich tragen, um einen tanzenden Stern zu gebären. Ich sage euch – ihr habt noch Chaos.

Chaos war von nun an – siehe Dionysos – nicht mehr der Weltuntergang, sondern eher die Chance zur Befreiung aus den rigiden Spiel-Regeln der aktuell grad Herrschenden.


 

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