Die ägyptische Göttin Ma’at wird mit einer Feder auf dem Kopf dargestellt. Das ägyptische Wort Ma’at bedeutet Leben und zwar nicht im Sinne von biologischem Leben, sondern von ewigem Leben. Der Wahrheit von Ma’at zu folgen bewirkt ewig leben zu können, Leben, das dem Gesetz entspricht.
Ma’at – ewiges Leben
Sie ist die Tochter des Sonnengott Re. Als seine ihm Nächste leitet sie ihren Vater – über den Himmel – Tag für Tag. Denn die Götti Ma’at ist es, die der Sonne ihre Richtung weist. Ma’at ist nicht nur die höchste und mächtigste Gottheit des alten Ägypten. Die Ma’at leben – heißt „leben“, Freude, Wonne, ewiges Leben. Die Ma’at nicht zu leben bedeutet Isolation und Tod.
Sie ist die Form, die das Leben gewinnen muss, um nicht zu vergehen. Oder positiv formuliert: Diese ägyptische Gott steht für und ist selbst jene Form, die das Leben gewinnen muss, um ewiges Leben zu werden. Jan Assmann schreibt in seinem Aufsatz: „Ma’at – Gemeinschaftskunst im alten Ägypten“: Ma’at ist sowohl das Prinzip, das die Menschen zur Gemeinschaft verbindet, als auch das Prinzip, das dem menschlichen Leben Bestand verleiht über den Tod hinaus, und beides gehört im ägyptischen Denken untrennbar zusammen.
Ma’at, die ägyptische Göttin der Weisheit
Die Göttin Ma’at gilt als Tochter und Begleiterin des Sonnengottes Re oder Ra. Ihr Gemahl ist der Gott der Weisheit Thot. Die Göttin Ma’at steht für das Prinzip der Weltenordnung als Ganzes. Die Ma’at ist es, die macht, dass es Himmel und Erde gibt, die Sonne auf- und untergeht.
Ma’at ist die Schöpferin und Erhalterin des Lebens überhaupt. Die Ordnung der Ma’at zu kennen und aufrecht zu erhalten, ist erste und wichtigste Aufgabe der Priesterschaft im alten Ägypten.
„Ich habe die Ma’at erhoben bis zur Höhe des Himmels,
und ihre Schönheit verbreitet, so weit die Erde ist,
auf daß sie ihre Nasen erfülle wie der Nordwind
und die Bitternis vertreibe in den Leibern.„
(Grabinschrift eines hochrangigen Ägypters)
Die kosmische Ordnung der Ma’at ist kein sicherer Zustand, der ewig so ist wie er ist. Die alten Ägypter dachten das anders: Die kosmische Ordnung ist ein gemeinsames Werk der Götter und der Menschen. Es steht also in der Macht des Menschen, diese Ordnung zu zerstören oder aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Ma’at – ägyptische Göttin der menschlichen Ordnung
Weisheit und daraus abgeleitet: die Ordnung der Menschen im alten Ägypten gründet sich auf drei allgemeinen Regeln.
- Aufeinander hören – Es gibt keinen Freund für den, der für die Ma’at taub ist.
- Zueinander sprechen – Es gibt kein Fest für den Habgierigen.
- Füreinander handeln – Es gibt kein Gestern für den Trägen.
Aus diesen Gründen spielt die Ma’at bzw. das Gesetz der Ma’at auch eine entscheidende Rolle im Totengericht der Ägypter.
Ma’at als Göttin des Totengerichtes
Es ist die Feder der Ma’at, die das Maß angibt, ob das Herz eines Toten gefressen wird oder nicht. Ist das Herz (Gewissen – gegenüber der Welt, der Ordnung der gemeinsam erschaffenen Welt: Ma’at) leichter als die Feder, lebt der Tote weiter.
Er wird nun mit den Göttern zusammen dafür sorgen, die Ordnung der Ma’at aufrecht zu erhalten. Ist sein Herz aber schwerer als die Feder der Ma’at, wird sich die Waagschale mit dem Herz im Totengericht niedersenken.
Augenblicklich wird es verschlungen und der Tote ist endgültig tot. Thot, der Gemahl der Ma’at, überwacht den ordnungsgemäßen Ablauf der Prüfung.
Der Richter des Totengerichtes
Ma’at und Thot sind nicht die einzigen Götter, die am Totengericht teilnehmen. Anubis und Ammit stehen auf vielen Abbildungen, keinesfalls allen, direkt an der Waage, auf welche das Herz des oder der Toten gewogen wurde. Und es gibt noch einen weiteren ägyptischen Gott, der am Totengericht anwesend ist.
Die Bildzeugnisse auf Papyrus oder in den Grabkammern, zeigen meist den weisen Totengott Osiris oder aber dessen Sohn Horus – auf ihrem Thron sitzend. Osiris oder eben Horus stehen dem Totengericht als Richter vor. Im Zweifelsfall, so heißt es, plädieren sie für den Toten, sind also sein göttlicher Beistand.
Literaturquellen:
Jan Assmann: Ma’at Gerechtigkeit und Unsterblichkeit im Alten Ägypten
Jan Assmann: Ma’at – Gemeinschaftskunst im alten Ägypten
Bildquellen:
© amazon.de / die-goetter.de (2 Fotos) /
Maler / jahr?
wer ist der Maler und wann ist es entstanden???!!?
maát göttin
als wir das thema früher in der schule hatten,habe ich es nciht kappiert!
cool
Diese Seite finde ich gut.Aber was man hier aendern koennte,ist:
Man sollte einen Steckbrief einfuehren zu jedem Ägyptischen Gott damit man mehr Übersicht hat.
Steckbrief
geile Idee, danke Jessica;
Hab´s gleich notiert.
Angel
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Spielen ist das ganze Geheimnis.
jessica hat recht
ich bin gleicher meinung wie jessica….die seite sollte verändert werden ;D
???
Was für eine Bedeutung hatte die Maat für die Ägypter und welche Rolle spielt sie im Leben?
Feder der Ma’at?
Welche Bedeutung hat die Feder der Ma’at eigentlich? Warum ist es gerade eine Feder, die so entscheidend über Leben und Tod eines Menschen ist?
Moira
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Wer nicht von dreitausend Jahren sich weiß Rechenschaft zu geben, bleibt im Grunde unerfahren, mag von Tag zu Tag nur leben.
Die leichte Feder
Für meine Begriffe hat Dr.Reet eine sehr gut passende Antwort auf Ihre Frage gegeben.
https://www.die-goetter.de/aegyptische-goettin-maat#comment-247
Die Leichtigkeit der Feder: So leicht wie eine Feder fühlt sich das Herz eines Menschen an, der im Einklang mit der Ma’at (dem Gesetz der Ma’at) lebt. Gern kann ich zum Gesetz der Ma’at ausführliche Infos zur Verfügung stellen. Jan Assmann, der bekannte (wenn nicht gar führende) Ägyptologe hat über die Ma’at ein sehr fundiertes Buch geschrieben.
Ein Link auf dieses Buch finden Sie am Seitenrand.
Angel
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Spielen ist das ganze Geheimnis.
Ach du Schreck
Dann wurde wirklich über jeden Menschen gerichtet?
Kenn ich irgendwie, dass sich das Herz schwer anfühlen kann.
Aber dass dadurch über Leben und Tod entschieden wersden soll – ich fasse es nicht.
Ein erschrockener Marc
Die Feder der Ma’at
Ich mische mich hier mal unauffällig ein, da ich mich in dieser Materie gut auskenne:
Du brauchst nicht erschreckt sein, Marc. Die alten Ägypter wussten schon, was eigentlich auch jeder Mensch selbst erlebt: Nur wem das Herz leicht ist, hat Freude am Leben. Denk das mal weiter. Angenommen, du würdest gar keine Freude am Leben haben und dir selbst Tag für Tag nur Vorwürfe machen – hättest du dann genug Kraft zum Leben?
Die Feder der Ma’at sieht auf den ersten Blick so harmlos aus. Eine Feder, leicht, schwebend.
Auf den zweiten Blick fällt dir auf, wie leicht dein Herz sein kann / oder muss.
Ergo: Ein gutes Gewissen zu haben, ist purer Selbstzweck.
Schreck lass nach – wünsch ich dir.
Dr. Reet