Die Geschichte des Rauchens reicht weit in die Vergangenheit zurück. Die Anfänge der Kultur des Rauchens liegen, wie so vieles, in heiligen Ritualen. Es waren, soweit wir das heute wissen, die Maya, welche lange vor Columbus diesen Ritus entwickelten. Denn das Rauchen und der Konsum des Tabaks galten in vielen Kulturen und Völkern als eine Art des gemeinschaftlichen Genießens bei Friedensgesprächen und wurde bei Festen und Ritualen genutzt.
Bis zur Erfindung der E-Zigarette, welche ungefähr um die jüngste Jahrtausendwende auf dem Markt kam, ist viel Zeit vergangen. Heute liegt der durchschnittliche Zigarettenkonsum in Deutschland pro Tag etwa bei rund 197 Millionen Zigaretten. Das bedeutet, dass jeder Deutsche durchschnittlich rund 2,5 Zigaretten täglich raucht.
Maya stehen am Beginn der Geschichte des Rauchens
Die Geschichte des Rauchens von allerlei Kraut hatte sich in vielen Kulturen des Altertums bzw. der Antike entwickelt. Das Rauchen von Tabak aber stammt sehr vermutlich aus einem Teil der Erde, den wir Europäer erst vor gut 500 Jahren für uns entdeckten. Alte Überlieferungen und Zeichnungen deuten jedenfalls darauf hin, dass es die Mayavölker waren, welche am Beginn der Geschichte des Rauchens stehen. Sie hatten über Jahrtausende eine ausgefeilte Kultur des rituellen Rauchens entwickelt. Bei allen wichtigen Tätigkeiten reinigte und weihte man sich mit dem Rauch der Tabakpflanze.
Es gab zum Beispiel das Ritual, den Kriegern Rauch vor dem Kampf ins Gesicht zu blasen. In einem ganz anderen Kontext streute man Tabak vor der Aussaat auf die Felder. Und sowohl die Blätter des Tabak als auch der Rauch galten als würdiges Opfer für die Götter. In ganz Südamerika galten Tabak und Tabakrauch heilig und mit Salbei gemischt als ein Mittel, Sinne und Bewusstsein im rituellen Kontext zu weiten. Schamanen zum Beispiel nutzen solche Methoden, um sich in einen göttlichen Rausch zu versetzen. Schamanen / Priester verwendeten die großen Tabakblätter rauchten gedrehte Tabakblätter und bereiteten aus dem Tabak einen Saft zu, den man dann bei rituellen Anrufungen trank.
Die Tabakpflanze und deren rituelle Verwendung stammt also aus Amerika. Zoomen wir ein wenig nach Amerika hinein, so soll es, Forschungsstand heute, das Gebiet des Amazonas gewesen sein, in denen der rituelle Gebrauch des Tabaks begann. Die rituelle Bedeutung des Tabaks in der Maya-Kultur ist im Buch Popool Wuuj aufgeschrieben. Das Buch beschreibt aus der Perspektive der Maya, die Ursprünge der Menschheit, verbunden mit dem Wirken der Götter.
Columbus brachte den Tabak nach Europa
Es war Cristobal Colón, zu deutsch: Christoph Columbus, welcher den Tabak aus der Karibik nach Spanien brachte. In der Karibik, gleich also bei ihrer Ankunft in den bis dato unentdeckten Landen, lernten die Europäer schon den Tabak kennen. Die Ureinwohner der Inseln in der Karibik, in Kuba waren es die Siboney, stellten den europäischen Eroberern ihren Tabak vor. Doch sie ließen wohlweislich den Salbei und andere für die Bewusstseinsveränderung wichtige Inhaltsstoffe weg. So wurde Tabak für die Europäer offenbar sehr schnell zu einem reinen Genussmittel. Colón und seine Mann stachen in See und brachte nicht nur die Tabakpflanze nach Spanien und Europa, sondern auch die Idee, den Tabak zu inhalieren, um einen leichten Rausch zu erzeugen. Mit weiteren Eroberungen Amerikas durch die Europäer selbst, wurden auf diese Weise schon die Vorläufer der heutigen Zigarette immer beliebter. Man rauchte diese Zigaretten mit wachsender Begeisterung, zunächst ungefiltert und pur. Filter, wie man sie heute kennte, kamen erst viel später in Mode.
Geschichte des Rauchens – Tabak verboten
Es gab auch Zeiten des Tabaksverbotes. Nämlich im 16. und auch 17. Jahrhundert gab es erste Verbote des Rauchens. Die Verbreitung der Zigarette war rasant und globalisierte und ward nicht immer gern gesehen. Die ersten Verbote und Strafen gab es unter anderem in Russland, China, Japan und auch in der Türkei. Auch in Deutschland gab es Zeiten, in denen der Verkauf von Tabak ebenfalls verboten war. Aber: Die Abgabe von Tabak als Medizin beispielsweise, war in Apotheken erlaubt. Ab dem 18. und 19. Jahrhundert allerdings ging es für den Tabakkonsum rapide nach oben. Denn trotz der ersten Verbotsversuche war nicht nur der Genuss ein großes Thema, auch die daraus resultierenden Steuereinnahmen. Während dieser Zeit wurde Tabak besonders durch Pfeifen geraucht und als Schnupftabak genutzt.
Die Geschichte des Rauchens – Papelitos
Letztlich wurde der Prototyp der Zigarette, die Papelitos, so wie wir sei heute noch kennen, im 18. Jahrhundert dann in Mexiko erfunden. Die Reste aus der Tabakproduktion wurden hierfür verwertet und einfach zerkleinert in Papier gerollt. Im 19. Jahrhundert nahmen die Papelitos, ähnlich wie die Tabakpflanze, den Weg über den großen Ozean nach Europa. Und über Spanien kamen die Papelitos nach Frankreich und sie kamen sie dann auch zum Namen: Cigarette.
Der Trend geht zur E-Zigarette
Noch immer genieĂźen natĂĽrlich Raucher jeden Zug an einer Tabakzigarette und auch an der Zigarre oder Pfeife. Doch immer mehr Menschen wechseln dabei aus unterschiedlichen GrĂĽnden zur E-Zigarette. Sie gilt als praktisches Pendant zur herkömmlichen Zigarette und findet immer mehr Anhänger. Das „Dampfen“ liegt also im Trend und so mancher Raucher ist auf diese Weise vom Rauchen der Zigarette abgekommen und bevorzugt die E-Zigarette. Mit einem E-Zigaretten Set und einem E-Liquid ausgestattet, kann das man ausgiebiges Dampfen fast ĂĽberall genĂĽsslich entdecken.
Quellen & Anmerkungen:
- Die Geschichte des Tabaks – so der Titel des hier drĂĽber verlinkten spanisch sprachigen Youtubes Video
- Eigene Recherchen, ich lebte einige Jahre in Kuba & kann ganz gut spanisch. Die Geschichte des Tabak, schien (mir seinerzeit) für Kubaner (und andere Völker in der Karibik und Südamerika, die ich aber nicht so persönlich kenne wie Kubaner) so etwas wie ein Teil ihrer Identität zu sein.
- Die Tainos wurden von den spanischen und portugiesischen Eroberern innerhalb weniger Jahrzehnte komplett ausgerottet. Das lag zum einen an dem brutalen Krieg der Spanier gegen die Ureinwohner der karibischen Insel. Aber nicht nur, in der Karibik kam, anders als auf dem Festland, die besondere Insellage sozusagen unentrinnbar, dazu: Tödliche Krankheiten, welche die WeiĂźen ohne es zu wissen, mitbrachten, breiteten sich auf den Inseln der Karibik ungebremst aus. Ausgerottet wurden nicht nur das Volk der Tainos, sondern auch die Völker, die damals die Inseln bewohnten, die heute Bahamas bzw. Hispaniola genannt werden. Das Festland „des neuen Kontinents“ entdeckten die Spanier und dann auch die Portugiesen, berĂĽhmt berĂĽchtigt: Ferdinand CortĂ©z erst mehr als ein Jahrzehnt nach Cristobal Colon.
Bildquellen:
© Die Geschichte des Tabak / AdobeStock_366452124 / flickr.com/74513229@N03/