StartÄgyptische GötterNut - ägyptische Göttin des Himmels

Nut – ägyptische Göttin des Himmels

Nut - die ägyptische Göttin des Nachthimmels
Nut – die ägyptische Göttin des Nachthimmels

Die ägyptische Göttin des Himmels: Nut ist eine Muttergöttin, die Mutter vieler ägyptischer Götter. Doch sie ist schon eine ganz besondere Muttergöttin.

Anders als Gaia bei den alten Griechen ist die große schützende Göttin nicht mit Erde, sondern mit dem Himmel verbunden. 

Nut erschafft einen schützenden Raum

Nut – oder auch: Nuit ist die Mutter aller ägyptischen Götter und Heimstatt aller göttlichen Gestirne – Sonne und Mond und aller Sterne. 

Mutter im Sinne von alles Leben ermöglichen und schützen – das gilt für Nut (Nu, Nuit) ähnlich wie für wohl alle großen Muttergöttinnen. Doch ist Nuit eben nicht die Erde, das wachsende Korn usw. sondern eher im Gegenteil. Als Himmel von Horizont zu Horizont schützt sie die Erde und alles Leben, das die Erde ermöglicht. 

Ihr nackter Leib – der Sternenhimmel – wölbt sich schützend über die ganze Erde. Weiblich indes ist die Göttin nur sehr offensichtlich. Jeden Abend verschlingt sie die Sonne und gebiert sie am Morgen wieder auf´s Neue. 

Auch gibt es viele Bilder, wie sie sich mit ihrem Gatten Geb – der Erde – vereinigt. 

Nut schafft einen schützenden Raum, in dem Leben entstehen und auch die Menschen leben können.

Gestalt und Herkunft der ägyptischen Göttin

  • Gestalt: Nut / Nuit wölbt sich als azurblauer mit Sternen besäter Himmel von Horizont zu Horizont.
     
  • Herkunft: Nut gehört zur Neunheit von On. Sie ist die Tochter des Luftgott Schu und der Göttin für Feuchtigkeit Tefnut.
     
  • Aufgabe: Nut gilt als die Mutter der Gestirne. Abends verschlingt sie die Sonne, morgens gebiert sie die Sonne auf´s Neue. Nut versorgt und schützt auch die gerechtfertigten Toten im Totenreich.

Die Göttin des Himmels, Nut, gehört zu den Urgöttinnen des ägyptischen Schöpfungsmythos der Neunheit. Nut wird als die Tochter von Schu, dem Gott der Luft, und der Tefnut, der Göttin der Feuchtigkeit genannt.

Von dem Gott der Erde, ihrem Bruder und Gemahl Geb, gebar Nut / Nuit die bekanntesten der ägyptischen Götter: Osiris und, Isis, sowie deren beide Geschwister Seth und Nephtys.

Im Liber Al vel Legis wird diese ägyptische Göttin ausführlich beschrieben. Das Liber Al ist ein Buch von 220 Versen, aufgeteilt in drei Kapitel, in denen sich drei Götter vorstellen, die gemeinsam bewirken, dass die Welt sich selbst erschafft. Nuit, Hadit und Ra-Hoor-Khuit.

Diese Götter gab es auch schon bei den alten Ägyptern. Doch waren sie damals keine Dreiheit. 

Gleich das erste der drei Kapitel heißt Nuit und ist der Göttin des unendlichen Raumes / des Himmels – Nuit gewidmet. Die Göttin des Himmels stellt sich selbst vor und erzählt, wer sie ist.

Nuit im Liber Al 

Ägyptische Mythologie: Die Götter und Menschen im Totengericht

Eine kleine Kostprobe der Verse, in denen sich die Göttin Nuit selbst vorstellt.

  • Vers 13: 
    Ich bin über euch und in euch. Meine Ekstase ist in eurer, meine Freude ist, eure Freude zu sehen.
     
  • Vers 14: 
    Oben das edelsteingeschmückte Azur
    ist die nackte Pracht von Nuit.
    Sie beugt sich in Ekstase zu küssen
    die geheime Leidenschaft von Hadit.
    Der geflügelte Globus, das sternbesäte Blau
    sind mein, o Ankh af na Khonsu.
     
  • Vers: 26: 
    So antwortete sie ihm, sich niederbeugend, eine züngelnde blaue Flamme, allberührend, alles durchdringend, ihre lieblichen Hände auf der schwarzen Erde und ihr geschmeidiger Körper zur Liebe gewölbt und ihre sanften Füße verletzten nicht die kleinen Blumen. Du weißt! Und das Zeichen soll meine Ekstase sein, das Bewußtsein der Kontinuität der Existenz, der Allgegenwart meines Körpers.

Die ägyptische Göttin des Himmels mit Geb und Schu

  • Vers 27: 
    Dann antwortete der Priester und sprach zu der Königin des Raumes, ihre holde Stirn küssend, und der Tau ihres Lichtes badete seinen ganzen Körper in einem süßriechendem Parüm aus Schweiß: O Nuit, Kontinuierliche des Himmels, laß es immer so sein, daß die Menschen von dir nicht als eins, sondern als keins sprechen, und lasse sie überhaupt nicht von dir sprechen, weil du kontinuierlich bist. 
  • Vers 28: 
    Keins, hauchte das schwache, feenhafte Licht der Sterne und zwei.
  • Vers 29: 
    Denn ich bin geteilt um der Liebe willen, für die Möglichkeit der Vereinigung.
  • Vers 30: 
    Dies ist die Schöpfung der Welt, daß der Schmerz der Teilung wie nichts ist und die Freude der Auflösung alles. (Kapitel Nuit, 26. bis 30. Vers)

Literaturquellen:

Das Liber Al vel Legis (Aleister Crowley, 1904) 
Die indische Göttin Kali

Bildquellen: 
© Evgeni Tcherkasski auf Pixabay / thelema-in-deutschland.de/

14 Kommentare

  1. Nut aus dem Liber Al Vel Legis
    Hallo, vielen Dank für Deine Seite.
    Eine Anmerkung bei allem Lob: Du solltest aus dem Liber Al vel Legis nicht zitieren ohne zu sagen, dass es von dem Schwarzmagier Alleister Crowley verfasst bzw von seiner Frau gechannelt und von ihm aufgeschrieben worden ist. Es ist KEIN ägyptischer Originaltext, der die Aussage und Bedeutung von Nut wiedergibt, sondern nur eine Interpretation, die durchaus fragwürdig ist! Er spricht ja selbst von dem Tier und der scharlachrot gekleideten Frau, die darauf sitzt und das Blut der Heiligen trinkt – ein Bild des Drachen und der Hure von Babylon aus der Offenbarung des Johannes. Der Text des Liber Al vel Legis enthält auch sehr menschenverachtende Aussagen, die sich sogar Hitler zunutze machte. Wenn schon zitieren, dann bitte auch die Herkunft klar machen, so dass man den Text nicht liest, als repräsentiere er tatsächlich die Göttin Nut. Sie hat anscheinend eine dunkle und ein helle Seite, und es wird einen Grund haben, dass sie Streit mit ihrem Mann Geb hatte und der Gott Schu sie trennen musste…
    Herzliche Grüße
    Gudrun

    • Nuit bei Crowley

      Hallo Gudrun; 

      dank dir für deinen Kommentar, hast schon Recht, ich werde Crowley als Autor angeben. Wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass er sich selbst nicht als Schwarzmagier bezeichnet hätte. Im Gegenteil, er hat ganz ausdrücklich vor schwarzer Magie gewarnt – insbesondere dass sie zielsicher auf den zurückfällt, der versucht, sich solcher Methoden zu bedienen. 

      Zum Text selbst: Das Liber Al vel Legis versteht sich als ein heiliges Buch, das einen großen Mythos erzählt, wie die Welt sich selbst erschafft und welche Bedeutung der Mensch dabei hat. Ähnlich wie 2000 Jahre zuvor die Bibel. Oder wie der Koran oder die Mythen, von denen diese Webseite erzählt. 

      Solche Bücher und Mythen überhaupt sollte man nicht wörtlich zu verstehen suchen, dann kommt, siehe Hitler oder Inqusition oder auch radikale Islamisten, nur Unsinn oder Schlimmeres bei raus. Es sind Gleichnisse, Kunstwerke und so sollten sie gelesen werden, wenn man ihren Sinn erfassen will. 

      Und übrigens finde ich die Stelle, in der Nuit sich selbst vorstellt sehr schön und besonders treffend den Charakter dieser Himmelsgöttin zeigend. 

      Liebe Grüße
      Angel 

       

  2. Himmel´s Königin NUT

    Gudden Tach ich bin grad inna Schule und soll was über die Himmel´s Königin "NUT" rausfinde, das hier ist sehr informativ DANKE!

    • Nut – in der Schule ?
      Nut (oder auch Nuit) ist von allen Mutter-Göttinnen wohl die mit Abstand schönste.

      Nicht dieses Mütterlich-Belehrende hat sie. Gar nicht. Sie öffnet ihren Kindern (und das sind fast alle Götter und alle Menschen) Raum zum Leben.

      Und sie schützt ihre Kinder.

      Freut mich sehr, dass NUT in der Schule Thema ist. Ich hatte zu meiner Schulzeit kein Wörtchen über sie gehört. Wusste damals gar nicht, dass es sie gibt.

      **************
      Spielen ist das ganze Geheimnis.

  3. Nut
    Nut erscheint mir auch eine besonders beeindruckende Göttin zu sein. Mütterlich einerseits – die Mutter fast aller ägyptischen Götter. Und doch ist sie keineswegs eine hässliche Alte wie die Mutter-Götter in anderen Mythologien.
    Ganz im Gegenteil.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr.Reet

  4. Nut
    Ich habe auch gerade ein Bild von Nut gefunden. Das sieht ganz anders aus als diese hier. Ist aber auch schön. Soll ich es mal euch mal zeigen? Wenn ja, wie geht das?

  5. Nut, Osiris, Isis
    Nut ist auch die Mutter von Isis und Osiris. Diese beiden Götter sind wahrscheinlich die bekanntesten der alten Ägypter.
    Shen hat mir aus Ephesos ein Foto des Osiris geschickt. Das möchte ich euch gern zeigen auf einer eigenen Seite Osiris und Isis.

    **************
    Spielen ist das ganze Geheimnis.

    • Fragen zum Glauben

      „Tu was du willst soll sein das ganze Gesetzt“ 93 Liebe Schwester, Ich sammle Informationen über den Ägyptischen glauben, dies tue ich aus dem Grund : dass ich mir meine eigene Wahrheit erschaffen will. Dafür brauche ich si viele Informationen wie Möglich zu Nut, Osiris, Isis. Im Gegenzug erhalten sie Informationen aller Art. In liebe, Ra Sakurath Lamia 93 93/93 666 „Liebe ist das Gesetz, liebe unter Willen“

      • Nut

        Nut die Himmelskönigin der Ägyter und Thelemiten war nie eine Göttin, an die mensch hätte glauben müssen. Sie ist allgegenwärtig  – was jede Nacht. besonders deutlich wird.

        Glauben müssen Menschen ja nur ,wenn sie keine Chance auf eigene Beobachtung haben.

        Liebe Grüße
        Angela

         

    • Danke, die Bilder von Nut gefallen mir auch
      Welche Bilder gefallen dir besonders gut?

      Die von der Himmelsgöttin Nut? Mir gefällt gerade Nut besonders gut. Die Ägypter sagten auch, die Milchstraße am Himmel sei die Göttin Nut. Und wenn ich Nachts so nach oben an den Himmel schaue – sieht die Milchstraße manchmal wirklich so aus, wie die Ägypter ihre Nut beschreiben.

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