StartWeisheit, Magie & OrakelGöttin / Gott der Magie, Kunst und des ewigen Lebens

Göttin / Gott der Magie, Kunst und des ewigen Lebens

Rechtsmittig ist Enki zu sehen, der Gott des Süßwassers und der Weisheit. Aus seinen Schultern entspringen die Flüsse Euphrat und Tigris. Ganz links steht Inanna, die Liebes-und Kriegsgöttin.
Rechtsmittig ist Enki zu sehen, der Gott des Süßwassers, der Weisheit und Magie. Aus seinen Schultern entspringen die Flüsse Euphrat und Tigris. Ganz links steht Inanna, eine Göttin der Magie ist sie zwar nicht, sonderen die Liebes-und Kriegsgöttin der alten Sumerer. Aber, wie fast alle Gottheiten, hatte auch Inanna jede Menge magische Fähigkeiten.

Ob Göttin oder Gott, gleich welcher Herkunft – Magie, verstanden als Kunst (des Lebens) braucht beides – Ordnung und Chaos. Und ein spielerischer Umgang mit den Dingen, den Sinnen, Klängen, Düften und Farben kennzeichnet wohl jede Göttin, ebenso wie jeden Gott der Magie und Künste aus.

Voraussichtliche Lesedauer: 1 Minute

Isis, Harmachis und Hermes, Apollon und Dionysos, Hekate, Odin und Enki

Manchmal sind diese Gottheiten vor allem sehr kunstfertige Götter, andere wieder sind besonders weise und schauen auf das Leben vom Ende her. Was für Götter bedeutet: Sie schauen auf das Leben aus ihrem ewigen Leben. Das Leben, unser irdisches, wie wir es kennen, fühlt sich anders an, wenn wir es als endlich oder als unendlich deuten. Die Götter ewigen Lebens wissen das und versuchen uns in Metaphern zu zeigen, was es bedeutet, ewig zu leben. Dies scheint allen Gottheiten gemeinsam. Doch kann man wohl sagen, dass einige Gottheiten mit besonders magischen Fähigkeiten ausgestattet waren. Isis, Harmachis und Hermes, Apollon und Dionysos, Hekate, Odin und Enki, es gibt diese zaubermächtigen, geheimnisvollen Götter in vielen Kulturen.

Harmachis, Enki, Isis und Hekate – die weisen und hilfreichen Magier unter den Gottheiten

Harmachis, Enki, Isis und Hekate stammen aus drei verschiedenen Götterpantheonen. Sie sind nicht nur besonders weise und mit Zauberkräften versehen, sondern auch ausgesprochen hilfreiche Gottheiten.

  • Harmachis, auch Hrumachis genannt, bedeutet so viel wie: Horus im Horizont. Als Bild dieser Gottheit haben wir nur eines, dieses aber ist weltbekannt: Der Sphinx von Gizeh. Der Horus im Horizont weiß um das ewige Werden und Vergehen der Sonne, jeden Tag aufs Neue. Ganz direkt, ganz sinnlich weist diese Gottheit uns auf die Ewigkeit des Lebens hin. Die alten Ägypter verehrten die Sonne nicht nur als Quelle von Licht und Wärme, sondern als die Quelle, mehr noch: als das Leben selbst.
  • Enki ist eine männliche und die wahrscheinlich älteste dieser drei weisen Gottheiten. Denn Enki stammt aus dem Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris. Dem Mythos nach ist es natürlich umgekehrt: Die Flüsse Euphrat und Tigris entspringen aus den Schultern von Enki. Zwischen 3500 und 1750 v. Chr. war Enki der Schutzgott von Eridu, der ältesten Stadt in Sumer. Er wurde von den Sumerern als der weiseste aller Götter verehrt. Denn Enki wusste nicht nur immer Rat, sondern hütete auch die göttlichen ME.
  • Isis ist eine ägyptische Göttin, die mit Sicherheit bekannteste Göttin der alten Ägypter bei uns. Zusammen mit ihrem Bruder und Gatten Osiris und beider Sohn Horus bildet sie die bekannteste und mächtigste göttliche Familie der alten Ägypter. Dass es diese Familie aber überhaupt geben konnte, forderte der Göttin ganz besondere magische Fähigkeiten ab, Achu-Magie genannt. Eine spannende Geschichte.
  • Hekate wurde unter diesem Namen als zaubermächtige Göttin im antiken Griechenland verehrt. Doch stammt diese Göttin der Magie aus dem Gebiet des heutigen Anatolien und kam erst relativ spät nach Griechenland. Unter den Göttern Griechenland nahm sie eine Sonderstellung ein. Sie ist eine Göttin des Wandels, der Wege auch, der Veränderung. Magie eben. So lag sie auch mit niemandem im Streit. Ganz im Gegenteil: Sie wurde von allen Göttern, selbst von Zeus, geschätzt und anerkannt.
Apollon
Apollon

Thot und Hermes, Apollon und Dionysos

Thot in Ägypten und Hermes in Griechenland gelten in erster Linie als Gottheiten des Wissens, aber, dank großes Wissen, auch als fähige Magier. Wobei Hermes, der sehr viel jüngere, spätere, Gott vor allem als schlau galt. Er war auch der Gott der Kaufleute, der Diebe und zudem ständig unterwegs im Auftrag seines Vaters Zeus.

Auch Apollon und Dionysos waren mit magischen Fähigkeiten begabt und zudem Götter der (schönen) Künste. Doch schaut man sich Apollon und Dionysos genauer an, sieht man sogleich, wie weit das Feld der Magie und der schönen Künste ist, des Lebens ja sowieso, des ewigen zumal.

  • Apollon ist für die „schönen“ Künste zuständig. Die Lyra – ein Saiteninstrument – gehört zu seinen Zeichen. Zu seinem Gefolge gehörten die neun Musen, Töchter der Menmosyne und des Zeus.
  • Dionysos mit seiner Doppelflöte erzeugt Töne ganz anderer Art. Doch auch er hatte ein Gefolge – aus Satyrn, Mänaden, Silen und Pan. Das Spiel auf Föten und Rasseln gehörten zu jedem Dionysos-Fest. Das Theater – nie zuvor und seitdem nie wieder zu solcher Blüte wie im klassischen Athen gebracht – war ebenfalls dem Dionysos geweiht. Weshalb Dionysos auch der Gott der Masken hieß.
Dionysos ist nicht nur ein Gott des Chaos, sondern auch der Magie und Kunst.
Dionysos ist nicht nur ein Gott des Chaos, sondern auch der Magie und Kunst

Götter der Magie: Kunst des ewigen Lebens

Bedenkt man, dass Apollon und Dionysos zugleich paradigmatische Vertreter zweier entgegengesetzter Ausrichtungen sind: Ordnung – Apollon und Chaos – Dionysos – werden Kunst, Magie und ewiges Leben zu einem Schlüsselthema von Göttern: Magie als Kunst des ewigen Lebens, könnte man vielleicht sagen. Ich zögere nur, da Magie heutzutage eher als Hokuspokus verstanden wird. In solcher Lesart hätte Magie nichts mit der Kunst des Lebens zu tun, klar. Mir geht es um eine andere Lesart, eine, die an die Göttinnen und Götter der Magie, von denen hier die Rede ist, anknüpft. Magie als Kunst des Lebens verstehe ich in dieser Lesart als Fähigkeit, etwas zu erschaffen, das auch sich selbst heraus neue Formen und Muster erschafft. Ob Göttin oder Gott – Magie, verstanden als Kunst (des Lebens) braucht beides – Ordnung und Chaos. Das kann man zum einen in allen Künsten leicht sehen:

  • Ohne Ordnung – etwa Spielregeln wie Versmaß, Noten, das Handwerk, bleibt Kunst im Bereich des beliebig Bedeutungslosen. Sie lockt in keine Richtung, zeigt auch keine und sagt weiter nichts.
  • Ohne Chaos aber wird aus Kunstfertigkeit keine Kunst. Sondern ein vielleicht perfektes, aber eher lebloses und gewollt kunstvolles Konstrukt, das niemanden so richtig begeistert.

Das Gegenstück, und jetzt wird´s ganz verrückt, zu den Göttern (ewigen) Lebens wären naheliegenderweise Totengötter. Leben – Tod wäre dann eine Achse zwischen zwei Polen. Das Verrückte ist nur: Dionysos war auch und nicht gerade zuletzt (Gott des Weines) ein Gott des Todes, der Ekstase und des Rausches.

Weitere Götter der Magie oder / Künste

Was die Künste betrifft, sind die alten Griechen einsame Spitze. In anderen Kulturen gab es Vergleichbares zur Konstellation Apollon – Dionysos nicht.

Die Ägypter hatten ihre Hathor – die nicht nur für Liebe und Schönheit, sondern auch für die schönen Künste zuständig war. Kunst als Bezauberung, Verführung.

Bei den nordischen Göttern gibt es mit Odin immerhin einen Gott der Dichtung. Was anzeigt, wie hoch dieses Metier der Kunst im Ansehen der Germanen und Wikinger stand.

Quellen:

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