Das ägyptische Ankh wird auch als Henkelkreuz bezeichnet, manche verwechseln es sogar mit dem Kreuz der Christen. Doch das Ankh hat eine völlig andere Bedeutung als jenes der Christen. Das ägyptische Ankh hat nicht die Bedeutung von Leid und Tod – eher im Gegenteil. Es lohnt sich, finde ich, als Götter-Freund, sehr, das Ankh und seine Bedeutung zu erkunden. KĂĽrzlich entdeckte ich nun eine Spielreihe, in der es um ägyptische Götter geht. Und siehe da, diese Spielreihe heiĂźt – Ankh.
Ankh – Bedeutung – Christenkreuz
Das ägyptische Ankh bedeutet nicht Tod sondern Leben, nicht Leid, sondern es verleiht Unsterblichkeit. Die Götter, so kann man es auf vielen Abbildungen gut sehen, halten das Ankh auf in der Hand. Das Ankh hat vor allem die Bedeutung von Unsterblichkeit. Auf Abbildungen in den Grabkammern erkennt man die Götter an eben diesem Zeichen – dem Ankh.
Es sei denn, ein Mensch wird in die Reihe der Götter aufgenommen, was im alten Ägypten durchaus möglich war. Wenn einer der Götter das Ankh einem Menschen in die Nähe seiner Nase – Atemhauch – hält, bedeutet dies, dass dieser Mensch nun einer von ihnen, ein unsterblicher Gott, ist. Man könnte also auch sagen, dass das Ankh ein Zeichen für Leben, für ewiges Leben nämlich ist. Damit hätte das Ankh der Ägypter die genau entgegen gesetzte Bedeutung wie das christliche Kreuz, das die meisten Menschen wohl mit dem Leidensweg von Jesus verbinden.
Wobei: Man kann ebenso gut das Gemeinsame beider Kreuze in den Fokus nehmen. Dann könnte man sagen: Sowohl das christliche Kreuz als auch das Ankh haben die Bedeutung von göttlichem Leben nach dem Tod. Auch der Sonnengott Ra – im Bild aufrecht auf seiner Sonnenbarke stehend – hält in seiner Hand das Ankh Symbol – als Zeichen seiner Göttlichkeit.
Das alte Ägypten entdecken mit der Spielreihe Ankh
Wer spielerisch in das alte Ă„gypten eintauchen will, dem sei geraten, auf Brettspiele der Spielreihe – Ankh – zurĂĽckgreifen, denn so versteht man seine Bedeutung fast wie nebenbei. In der Ankh-Spielreihe, die schon einige Erweiterungen hat, geht es, wie der Name ahnen lässt, in erster Linie um ägyptische Götter.
Die Einstimmung zum Hauptspiel der Reihe Ankh – Die Götter Ă„gyptens, beschreibt das Spiel so:
- Vor langer Zeit wurde das Volk am gewaltigen Nil, genährt von seinem Segen, immer stärker. Mit ihm blühten auch seine Götter auf. Ihnen wurden Monumente errichtet und Opfer dargebracht. Im Gegenzug verlangte das Volk von den Göttern Wissen, Reichtum und Macht. Doch manche Götter waren dabei erfolgreicher als andere. Jene Götter, die sich die stetige Verehrung ihrer Anhänger sichern konnten, wurden immer mächtiger und einflussreicher.
- Die Götter, deren Namen kein Mensch mehr aussprach, verkümmerten allmählich, bis ihre Macht vollständig erloschen war. Und nun, da ihre bloße Existenz bedroht ist, versammeln die Götter Ägyptens ihre Streitkräfte und ziehen in die Schlacht. Letztendlich kann nur ein Gott triumphierend das neue Zeitalter des Monotheismus einläuten. Wer wird es sein?
- Ankh – Die Götter Ă„gyptens ist ein kompetitives Brettspiel fĂĽr 25 Spieler, das im alten Ă„gypten zur Zeit des Ăśbergangs vom Polytheismus zum Monotheismus spielt. Ihr schlĂĽpft in die Rollen eines Gottes im alten Ă„gypten und konkurriert um die Gunst eurer Anhänger, während sich die Gesellschaft zu verändern beginnt. Im Verlauf des Spiels mĂĽssen Monster beschworen und Anhänger konvertiert werden.
- Mythische Wächter können sich einer Seite im Konflikt anschließen, die Regionen Ägyptens können durch Kamel-Karawanen neu unterteilt werden und zwei Götter können zu einer einzelnen Gottheit verschmelzen.
- Doch nur ein Gott (oder sogar gar keiner) kann am Ende als alleiniger Gott Ägyptens bestehen bleiben!
Du spielst einen Gott
Klar – die Spiele der Reihe Ankh sind vergleichsweise ziemlich kostspielig. Das liegt auch daran, dass bei diesem kompetitiven Fantasy-Brettspiel viel hochwertiges Spielmaterial mitgeliefert wird. Es ist im Gegensatz zu vielen gĂĽnstigeren Varianten wesentlich haptischer und visuell einzigartiger. So kann man unter anderem mit Riesenskorpionen, Krokodile als Diener und Mumien interagieren. Ambitionierte Spieler können die Spielfiguren sogar noch zusätzlich nach den eigenen Vorstellungen bemalen. Im Spiel ĂĽbernimmt man die Rolle eines Gottes im alten Ă„gypten, der nach Ansehen strebt. Der Spieler, welcher letztlich vom Volk am meisten Anhänger gewinnen kann, gewinnt das Spiel. Das ist fast so wie bei den VIPs heutzutage. Je mehr Follower, desto mächtiger.
Noch mehr Familienspiele
Für viele Familien sind Brettspiele eine sehr willkommene Abwechslung, zumal viele Brett spiele neugierig machen, sich mit den Figuren genauer zu beschäftigen. Gerade Kinder und Jugendliche haben oft einen schwer zu stillenden Unternehmungsdrang und wollen die Weltall, Erde und Geschichte ergründen. Super geeignet sind für Heranwachsende auch Familienspiele, obwohl diese immer mal wieder für tot erklärt wurden. In Zeiten von Konsolen, Smartphones und unzähligen digitalen Möglichkeiten wirken Gesellschaftsspiele vielleicht wie ein Rudiment aus vergangenen Jahrzehnten. Doch der Schein trügt. Gesellschaftsspiele hatten stets ihre eigene Nische und so manches Brettspiel hat eine treue Fangemeinde.
Und das ist auch kein Wunder. In vielen Spielen steckt so viel mehr als ihnen nachgesagt wird. Mancher muss vielleicht erst noch lernen, dieses Format lieben und leben zu lernen, indem er einfach mal mitspielt. Der Appetit kommt beim Essen, wie man so schön sagt. Zu den beliebtesten Spielen zählen Familienspiele mit einem historischen Hintergrund. Dies ist in vielerlei Hinsicht die optimale Wahl, denn bei schön gestalteten Brettspielen kann man Spielspaß und Lernen schön verbinden. In der Pandemie vor allem war eine autodidaktische Herangehensweise sehr von Vorteil. Vor allem Spiele über Helden der Mythologie sind bei Heranwachsenden immer auf´s Neue sehr beliebt.
SpaĂź und Lernen mit „Risiko“
Zu den Evergreens im Bereich Gesellschaftsspiele zählt das Spiel „Risiko“. Kaum zu glauben, dass dieses Spiel in seiner Reinform bereits 1957 von Albert Lamorisse erfunden worden ist. Bei „Risiko“ handelt es sich um ein Brettspiel mit strategischer Simulation eines kriegerischen Szenarios. Dieses Familienspiel wird empfohlen ab 10 Jahre und ist dementsprechend anspruchsvoller als manch anderes Brettspiel. Das Brettspiel „Risiko“ ist vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt, da es sehr kurzweilig ist, einen aber vor spannenden und taktischen Herausforderungen stellt. Da das Spiel für zwei bis sechs Spieler ausgelegt ist, bietet es sich super als Familienspiel an.
Ăśbrigens: Albert Lamorisse, der das Spiel Risiko erfand, war eigentlich Filmregisseur
Keltische Gottheit in „Meduris“
für fantasievollere Abende mit der Familie kann es aber auch abstrakter gehen. Denn neben einem realen geschichtlichen Hintergrund, gibt es auch viele Spiele, die sich mit Mythologien beschäftigen. Eines der angesagtesten Spiele in diesem Bereich ist „Meduris“. Bei diesem sehr fordernden und taktisch geprägten Familienspiel handelt es sich um ein visuell sehr schönes Erlebnis für zwei bis vier Personen. Eine Spielrunde wird auf ca. 90 Minuten angesetzt. Im Gegensatz zu „Risiko“ ist „Meduris“ viel mehr für das Auge und kann vor allem durch sein aufwendig gestaltetes Equipment überzeugen. Bei Meduris handelt es sich übrigens um eine rätselhafte keltische Gottheit, die oftmals mit dem weitaus bekannteren Stammesgott Teutates in Verbindung gebracht wird.
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