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Homo est Deus – Der Gott der Du bist

Homo est Deus - Dionysos ist ein Gott, der stirbt (wie Menschen) und ewig lebt (wie Götter)
Homo est Deus – Dionysos ist ein Gott, der stirbt (wie Menschen) und ewig lebt (wie Götter)

Homo est Deus. Mensch ist Gott. Gott ist Mensch. Eine starke Behauptung. Die man (mensch) erst mal verdauen muss. Schließlich betrifft es ihn ziemlich direkt. Und fragt, wenn er sich traut, was das alles heißen könnte. Und ob mensch so etwas überhaupt denken darf. 

Homo est Deus – wie gehst Du mit Autoritäten um?

Man kann ja denken und sagen über Götter was man will, aber als höchste aller Autoritäten werden sie nun einmal kommuniziert – egal, ob man sie ablehnt oder irgend eine Vorstellung von ihnen hat, sei es

  • ein (christlicher z.B.) Gott,
  • eine große (Wicca) Göttin,
  • Dreigestirn von höchsten Göttern (wie im Hinduismus oder auch bei den alten Ägyptern)
  • oder eine Götterversammlung wie bei den alten Griechen.

Götter gelten jenen, denen sie Götter sind, als unbestrittene Autoritäten. Die im Zweifelsfall Recht und durchaus das Sagen haben. Und angesichts einer göttlichen Autorität kommt mensch sich – natürlicherweise – unendlich klein und unbedeutend vor.

Der Gott der du bist … 

Ägyptische Mythologie - das Totengericht auf der Stele des altägyptischen Priesters Ankh af na Khonsu
Ägyptische Mythologie – das Totengericht auf der Stele des altägyptischen Priesters Ankh af na Khonsu

Der Gott der du bist, ist dein sicherster Führer. Wenn Du ihn ablehnst, wird er dich jagen. Denn niemand kennt Dich so gut wie er.(Joseph Campbell)

Erinnere dich. Erinnere dich wer Du bist. Das macht es Dir leichter, die unerhörte Behauptung von Joseph Camphell anzunehmen. Und Joseph Camphell hat sie keineswegs selbst erfunden hat. Die Idee „Homo est Deus“. (Mensch ist Gott) ist viel älter. Sie taucht schon in der Blütezeit der Antike auf. Bei den frühchristlichen Gnostikern gehört sie zu den Kernideen. Und in erste philosophische Form – im klassischen Athen hat sie der Philosoph Protagoras gebracht: Der Mensch ist das Maß aller Dinge. 

Die Götter wurden denn auch in Griechenland sehr viel menschenähnlicher dargestellt und beschrieben als dies noch bei den alten Ägyptern der Fall war. Doch auch bei den alten Ägyptern ist das Thema Mensch und Gott schon aktuell. Die Stele der Offenbarung aus der Spätzeit des Ägyptischen Reiches zeigt explizit<. Da steht ein Mensch vor dem Thron des Königs der Götter (Horus) in Gotteshaltung: Er stellt sich selbst den Göttern als Gott vor. Was für die alten Ägypter bedeutete: Er hat den Weg durch alle Prüfungen nach seinem Tod bis hin zu den Göttern geschafft. Und ist nun selbst ein Gott. 

Göttliche Autorität – in dir selbst

Leicht ist es deshalb noch nicht, sich selbst als Gott anzuerkennen. Doch hilft auch hier üben – wenn Du erst einmal Mut geschöpft hast.  Du kannst testen, wie es sich anfühlt, wenn Du Autoritäten nicht irgendwo da draußen suchst oder ablehnst, sondern erstmal in Dir selbst. Meist werden die da draußen dann auch umgänglicher.  Ein zugleich warnender und ermutigender Gedanke.

  • Warnend: Wer zu Lügen, Verachtung oder Gewalt neigt, kurz: den Verlockungen des schnellen Erfolgs erliegt – sieht, fühlt oder hört den Gott nicht, der er selbst ja ist. In sich nicht und vor sich nicht. Er sieht, hört, wittert – andere Wesen. Solche, die lügen wie er, töten wie er, trauern, verzagen, klagen.
  • Ermutigend: Wer seine Sinne offen hält für das was er selbst denkt und fühlt und empfindet, wächst. Wird klar im Kopf, mächtig im Handeln, glücklich an Leib und Seele. Und entdeckt – nach und nach – Götter um sich herum. Solche wie er – Verbündete. 

Homo est Deus – Dionysos, Amor & Psyche

Dionysos – der werdende Gott

Die Gestalt, welche sich am Anfang dieses Artikels im Segeln übt, ist Dionysos – der griechische Gott des Weines und der Ekstase. Schon bei den Griechen ist Dionysos ein ankommender Gott, ein Gott, der erst zu einem Gott wurde im Laufe seines Lebens und zuvor ein Mensch war, ein Gott, der den Tod erlebte und wieder kam, neu geboren wurde. Eine Ausnahme, die einzige Ausnahme dieser Art bei den alten Griechen. Grund genug für Nietzsche, der Professor für Altphilologie war und seine Griechen aus dem F.F. kannte, Dionysos als modernen Gott zu beschreiben und sich schließlich selbst mit Dionysos zu identifizieren.

Dionysos am Vesus
Dionysos am Vesus

Nein, kein Größenwahn (zumindest nicht nur), wie dann über ihn die Rede ging. Nietzsche war Philosoph und dachte wie alle Philosophen immer wieder über die Frage nach: Was ist der Mensch? Wozu, verdammt nochmal, gibt es so ein seltsames Tier wie den Menschen. Und eben als Philosoph war Nietzsche keinesfalls der Meinung, dass er allein dieser Gott, dass nur er Dionysos sei. Sondern sein „Ich bin Dionysos“ war für ihn die Aufforderung an den Menschen, sich selbst als Dionysos zu verstehen zu lernen.

Amor & Psyche

Das Märchen von Amor und Psyche stammt aus dem antiken Rom und erzählt die Geschichte von einer wunderschönen Königstochter – Psyche und ihrem Geliebten – Gott Amor persönlich. Amor wird in diesem Märchen ganz anders beschrieben als noch in Griechenland. Zu Zeiten der griechischen Antike war sein Name Eros. Er wurde zunächst als kosmische Urkraft und eine der ersten Götter überhaupt beschrieben. Später wurde er zum kleinen verspielten ewig kindlichen und oft ungezogenen Sohn der Göttin Aphrodite. In der Form auch die heute noch bekannteste Gestalt von Eros. Nun aber – bei Apuleius zur Zeit der römischen Antike, mehr als 500 Jahre später  – wird der Liebesgott Amor genannt und reift zum Manne, indem er sich selbst verliebt und das in eine menschliche Frau – und schöner so heißt es im Märchen von Apuleius gar als Aphrodite, die jetzt Venus heißt. 

Venus, die schönste schlechthin, macht sich also Sorgen, ob diese schöne Königstochter Psyche ihr nicht den Rang „Der Allerschönsten“ ablaufen könnte. Zur Strafe für ihren Frevel wider die Göttin Aphrodite musste denn Psyche ein Ungeheuer heiraten. Doch starb Psyche nicht vor lauter Schreck und Entsetzen, sondern teilte Nacht für Nacht ihr Bett mit diesem – vermeintlichen – Ungeheuer. Bis sie erkannte, wer dieses Ungeheuer wirklich war: Amor selbst, der sich in die schöne und mutige Psyche verliebt hatte. Und damit beginnt erst ihre Heldenreise. Und die seine. Ein lesenswertes Märchen für männliche wie weibliche Helden. Und so etwas wie das Ur-Märchen überhaupt.

Bildquellen: 
©  Wikipedia Artikel Dionysos / amazon.de

1 Kommentar

  1. Der Gott der Du bist
    ich kann dazu nur sagen:JA…
    Ja,zu dem GOTT der DU BIST!
    Denn SELBST der BUCHTSABEN JHWH wird oft mit ICH BIN,DAS ICH BIN aber auch iCH BIN,DER ICH BIN übersetzt,was bedeuten sollte.ES IST das ICH aus dir SELBST was da spricht und ICH BIN DA…
    Da die Grammtik für viele Übersetzer wichitger ist,als die Bedeutung die dahinter steht,wurde durch die Grammtik,das Wort in seine Bedeutung verbogen,dass der ,,kleine MENSCH“ es nicht mehr verstehn konnte,was eigentlich oder wer eigentlich gemeint war usw…
    Selbst ADAM bedeutet nur MENSCH,aber auch ,,MANN“,aber MANN in der Bedeutung eines Verbes und zwar denken/d und EVA,wenn man bei Frau bleiben würde,dann als Verb fühlend!
    Erst wenn der MENSCH anfängt selbst zu denken und selbst auch Fragen stellen kann,beginnt er als lebende Seele zu leben.also bewegt sich im Göttlichen (PARA DIES= bei/mit GOTT)…Da die Masse aber Angst hat,diese Gööttlichkeit an zunehmen kämpft er nicht nur gegen dei Welt,sondern viel gegen sich SELBST und ist somit ein,,ANTICHRIST“-wenn diesen Kampf dann beendet hat,wird er zu einem CHRIST-TUS(TUS= GOTT von DUIS) und Christ wäre eine KRONE von vielen KRONE der SCHÖPFUNG,die um uns herum in seiner Vollständigkeit vorhanden ist….glaubst auch du meinen Ausführungen nicht -was du nicht mußt,frde dann mal HIER und JETZT,mal deinen GOTT an den glaubst zum ,,wer oder wo bist du?“ ,,das GANZE bITTTTTTTTTTE auf ZIMMERLAUTSTÄRKE und sei dir bewußt,was danach kommt,ist wie FREUDE schöner GOTTERFUNKEN“….

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