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Griechische Tempel – Wohnstatt der Götter

Der bekannteste griechische Tempel ist der Parthenon auf der Akropolis von Athen, welcher der Weisheits-Göttin Athena gewidmet ist.
Der bekannteste griechische Tempel ist der Parthenon auf der Akropolis von Athen, welcher der Weisheits-Göttin Athena gewidmet ist.

Tempel sind seit jeher ein wichtiger Teil und meist der wichtigste Ort vieler Kulturen und Religionen auf der ganzen Welt. Tempel sind Orte der Anbetung, des Gebets und der Meditation und bieten Gläubigen eine Gelegenheit, sich mit ihrer Spiritualität und ihrer Glaubensgemeinschaft zu verbinden. Das gilt natürlich auch für griechische Tempel. Und diese sind noch nicht mal die ältesten der uns heute bekannten antiken Tempel. Was ist überhaupt ein Tempel? Dasselbe wie eine Kirche oder etwas ganz anderes?

Voraussichtliche Lesedauer: 9 Minuten

Was ist ein Tempel und was nicht?

Ein Tempel ist eine bauliche Anlage für religiöse oder allgemeiner spirituelle Zwecke. Das gilt sowohl für griechische Tempel als auch für ägyptische und Tempel der Steinzeit. Tempel gelten als ganz besonders heilige Orte, sind aber nicht notwendig Gebäude. Neben der oft besonderen Lage eines Tempels ist eine prachtvolle und immer hoch symbolische Gestaltung des Ortes typisch für einen Tempel. Und noch eines ist wichtig für Tempel aller Art: Es sind Stätten, die der Pflege von Ritualen einer Gemeinschaft pflegen. Das trifft auch auf Kirchen zu. Und in der Tat, hat die katholische Kirche ihre Gotteshäuser oft in ursprünglich „heidnischen“ Tempelanlagen errichtet. Aber antike Tempel waren lebendige Orte, in denen die Menschen, insbesondere die Priesterschaft, auch wohnte. Denn Tempel sind Orte der Kommunikation – mit den Göttern dieser Gemeinschaft. Und es sind die Orte, an denen Menschen sich zu einem bestimmten Zweck, z.B. ihren Göttern nahe zu sein, treffen.

Der älteste griechische Tempel, von dem wir heute wissen, ist der Tempel der Göttin Hera auf der Insel Samos, das sogenannte Heraion.
Der älteste griechische Tempel, von dem wir heute wissen, ist der Tempel der Göttin Hera auf der Insel Samos, das sogenannte Heraion.

Ein besonderer Ort in den eigenen vier Wänden

Gibt es auch Privat-Tempel? Schön und symbolisch gestaltete private Räume gibt es natürlich auch. Das eigene Zuhause ist ein persönlicher Ort. Idealerweise fühlt man sich hier rundum wohl und kann ganz man selbst sein. Neben schöner Einrichtung, wie beispielsweise den Leoluxsessel von Whoppa, gibt es noch weitere Möglichkeiten, sein Zuhause zu einem ganz besonderen Ort zu machen. Manch einer will sich einen eigenen kleinen heiligen Ort einrichten, an dem man zum Beispiel in Ruhe meditieren kann. So werden die eigenen vier Wände auch zu einer spirituellen Heimat. Ein Tempel aber ist ein noch so symbolisch gestalteter häuslicher Raum nicht – solange es ein rein privater Raum ist bzw. bleibt. Ein Tempel muss kein allgemein öffentlich zugänglicher Ort sein und war es auch oft nicht.

Das Entscheidende ist eine spirituelle Gemeinschaft, die eine Stimmung bewirkt, die oft auch ganz Fremde als besonders dicht erleben. Typischerweise gehört zu Tempeln deshalb auch eine Priesterschaft, welche den Tempel hegt und pflegt. Und was Reinigen und Pflege betrifft kann man sich auch für seinen häuslichen heiligen Ort einiges von Tempelpriestern ablernen. Wer sich einen besonderen spirituellen Ort eingerichtet hat, sollte sich auch regelmäßig um ihn kümmern. Gegenstände, die nichts mit dem Zweck des Raumes (z.B. Meditieren) zu tun haben, bleiben draußen, Dreck und Unordnung sowieso. Sonst kann dieser Ort seinen Zweck nicht erfüllen. Wer möchte, kann auch Räucherungen und Klangschalen zur Hilfe nehmen. Sie helfen, dank der Methode des Ankern, sich zu sammeln.

Athene, die griechische Göttin der Weisheit - ihr war der heute berühmteste Tempel des alten Griechenlands geweiht.
Athene, die griechische Göttin der Weisheit – ihr war der heute berühmteste Tempel des alten Griechenlands geweiht.

Älteste Tempel der Welt

Es gibt mehrere Kandidaten für den Titel des ältesten Tempels der Welt, da es schwierig ist, das genaue Alter von historischen Gebäuden festzustellen. Griechische Tempel jedenfalls gehören nicht zu den ältesten Tempeln der Welt, sondern zum Beispiel türkische Tempel.

  • Göbekli Tepe in der Türkei gilt als der vermutlich älteste Tempel der Welt und wurde um 10.000 v. Chr. erbaut.
  • Der Tempel von Ain Dara im heutigen Syrien wurde um 9.500 v. Chr. errichtet.
  • Der Tempel von Malta, bekannt als die Tempel von Ggantija, wurde um 3.600 v. Chr. erbaut.
  • Die Tempel von Çatalhöyük in der Türkei wurden zwischen 7.000 und 5.700 v. Chr. errichtet und waren wahrscheinlich sowohl Wohnstätten als auch religiöse Zentren.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die genauen Zwecke dieser Strukturen oft unklar sind und dass sie möglicherweise nicht ausschließlich als Tempel genutzt wurden. Es gibt auch andere frühe Gebäude, die möglicherweise religiösen Zwecken gedient haben könnten, wie zum Beispiel Steinkreise und Megalithanlagen.

Ägyptische Tempel

Ägyptische Tempel sind oft älter als griechische Tempel. Doch der älteste ägyptische Tempel, von dem wir heute wissen, ist der Tempel von Horus in Edfu, der während der ptolemäischen Dynastie zwischen 237 und 57 v. Chr. erbaut wurde. Das liegt zeitlich schon nach der griechischen Antike. Diesen Tempel baute man auf den Überresten eines älteren Tempels aus dem Neuen Reich (1550-1069 v. Chr.). Und auch in diesem älteren Tempel verehrten die Ägypter ihren Falkengott Horus. Ein weiterer bekannter ägyptischer Tempel ist der Tempel von Karnak in Luxor. Der Tempel von Karnak ist eine der größten Tempelanlagen der Welt und wurde über einen Zeitraum von mehr als 2.000 Jahren errichtet und erweitert, beginnend im Mittleren Reich (2055-1650 v. Chr.) bis zur römischen Herrschaft. Er war der wichtigste Tempel des antiken Theben und war dem Gott Amun gewidmet.

Griechische Tempel und ihr Heiligtum „Naos“

Im antiken Griechenland waren Tempel wichtige religiöse Zentren, in denen die Götter verehrt wurden. Die Tempel waren in der Regel aus Stein gebaut und hatten eine rechteckige Form. Der Haupteingang war im Westen und führte zu einer Vorhalle oder einem Portikus. Das Innere des Tempels beherbergte das eigentliche Heiligtum, welches den Namen Naos (ναός = Tempel) trug. Im Naos, also eim eigentlichen Tempel, standen Statuen der Gottheit, welche im Naos, zumindest zeitweise, wohnte. Im Parthenon von Athen zum Beispiel war die Göttin Athene anwesend. Dieses Tempel-Innere, das Naos, war meist durch eine Barriere wie einem Vorhang oder einer Mauer vom Rest des Tempels getrennt.

Griechische Tempel baute man oft auf einem erhöhten Podium, um ihre Bedeutung und ihren Status als heiliger Ort zu betonen. Die göttlichen Orte hatten oft ein Dach mit einem Giebel, auf dem Skulpturen oder Reliefs platziert waren, die Szenen aus der griechischen Mythologie darstellten. Der bekannteste Tempel in Griechenland ist der Parthenon auf der Akropolis von Athen, der der Göttin Athena gewidmet war. Der Tempel war reich verziert und hatte eine beeindruckende Architektur, die bis heute bewundert wird. Andere wichtige Tempel waren der Tempel von Olympieion in Athen, der dem Gott Zeus gewidmet war, und der Tempel von Artemis in Ephesos, der als eines der Sieben Weltwunder der Antike gilt.

Der älteste griechische Tempel – das Herarion

Der älteste griechische Tempel, von dem wir heute wissen, ist der Tempel der Göttin Hera auf der Insel Samos, das sogenannte Heraion. Der Tempel wurde im 8. Jahrhundert v. Chr. erbaut und war dem griechischen Götterpaar Hera und Zeus gewidmet. Der Tempel war aus Stein gebaut und hatte eine Größe von etwa 28 x 60 Metern. Dieser Tempel gilt übrigens auch als einer der ältesten Tempel, die im dorischen Stil erbaut wurden. Die dorische Ordnung ist ein griechischer Baustil, der sich durch seine schlichte Eleganz und seine kräftigen Säulen auszeichnet. Deshalb ist diese Tempelanlage auf der Insel Samos, die heute nur noch eine Ruine ist, als wichtiger archäologischer Fund. Durch ihn lassen sich Einblicke in die frühe Architektur und Kultur der Griechen gewinnen.

Drei besonders berühmte griechische Tempel

Der bekannteste griechische Tempel ist der Parthenon auf der Akropolis von Athen, welcher der Weisheits-Göttin Athena gewidmet ist. Den Parthenon auf der Akropolis bauten die Baumeister der antiken Polis Athen zwischen 447 und 438 v. Chr.. Er gilt als Meisterwerk der klassischen griechischen Architektur und ist eines der bekanntesten und am meisten bewunderten Gebäude der Antike. Das Besondere am Parthenon ist seine einzigartige Ästhetik, erschaffen durch zu vor nicht bekannte Proportionen der Säulen und das Spiel von Licht und Schatten. Auch die Skulpturen des Parthenon sind besonders bemerkenswert, darunter die berühmten Metopen, die Fries und das riesige Kultbild der Göttin Athena im Inneren des Tempels.

Zwei weitere berühmte griechische Tempel sind der Tempel von Olympieion in Athen, der dem Gott Zeus gewidmet war, und der Tempel von Artemis in Ephesos, der als eines der Sieben Weltwunder der Antike gilt.

Quellen:

Bilder:

© nonbirinonko auf Pixabay / Fotos von Depositphotos / Fotos von Depositphotos

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